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Institut – Rezessionsrisiko in Deutschland sinkt auf 29 Prozent

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jan 13, 2023, 06:52 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Deutschland hat sich einer Studie zufolge deutlich verringert.

ARCHIV: Euro-Münzen im Wasser Mai 23, 2022.

Berlin (Reuters) – Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Deutschland hat sich einer Studie zufolge deutlich verringert.

Für das laufende erste Quartal von Januar bis Ende März sei das Risiko auf 29 Prozent gesunken, wie aus dem Reuters am Freitag vorliegenden Indikator des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hervorgeht. Anfang Dezember wurde die Wahrscheinlichkeit für die folgenden drei Monate noch mit 52,5 Prozent beziffert. Das nach dem Ampelsystem arbeitende Frühwarninstrument schaltete dadurch erstmals seit März 2022 auf die niedrigere Warnstufe “gelb-rot”, nachdem es zuvor durchgehend auf “rot” stand.

“Es ist dem Staat und den Sozialpartnern mit umfangreichen Maßnahmen wirkungsvoll gelungen, die Konjunktur zu stabilisieren”, sagte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald mit Blick etwa auf die Strom- und Gaspreisbremse sowie den vereinbarten Lohnerhöhungen für Millionen Beschäftigte. “Momentan hilft auch, dass im Verarbeitenden Sektor bei weiter nachlassenden Lieferengpässen der hohe Auftragsbestand der Vorquartale produktionswirksam abgearbeitet werden kann.” Dieser konjunkturelle Sondereffekt dürfte allerdings nur bis zur zweiten Jahreshälfte 2023 reichen.

Die deutliche Entspannung beim Rezessionsrisiko hängt dem IMK zufolge auch stark mit positiven Trends auf den Finanzmärkten zusammen: Die Börsenkurse hätten sich weiter erholt, während die Kreditrisikoprämien für Unternehmen noch einmal gesunken seien. Der Stressindex des Instituts, der einen breiten Kranz von Finanzmarktindikatoren zusammenfasst, hat sich ebenfalls weiter aufgehellt. Positive Impulse lieferte auch das vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima, das sich zuletzt drei Monate in Folge aufgehellt hatte.

Dem IMK zufolge wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen. Maßgeblich für den leichten Rückgang dürfte der sinkende private Konsum sein, der durch die anhaltend hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise belastet werde.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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