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Europas Aktien steigen auf neue Rekordmarken

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jun 7, 2021, 17:12 UTC

Frankfurt (Reuters) - Die Anleger an Europas Börsen treiben die Kurse auf neue Bestmarken.

Styrofoam bull and pig figure stand on a counter on

Der Dax kletterte zum Wochenauftakt um bis zu 0,2 Prozent auf 15.732,06 Zähler und übertraf damit seinen erst am Freitag markierten Rekordstand von 15.705,89 Punkten. Der breit gefasste europäische Stoxx600 legte 0,3 Prozent zu und erreichte mit 454,15 Stellen ebenfalls einen neuen Höchstwert. Zum Konjunkturoptimismus gesellten sich die jüngsten Jobdaten in den USA, die die Inflationssorgen der Anleger vertrieben.

“Sie waren nicht zu schlecht, um Zweifel an der wirtschaftlichen Erholung zu schüren. Sie waren aber auch nicht zu gut, um die Notenbank Fed dazu zu bewegen, den Fuß rasch vom geldpolitischen Gaspedal zu nehmen”, kommentierte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, die bereits am Freitag vorgelegten US-Arbeitsmarktdaten.

EZB-ENTSCHEID UND US-INFLATIONSDATEN WERFEN SCHATTEN VORAUS

“Die Diskussionen in der Notenbank, aber auch an der Börse über eine straffere Geldpolitik dürften sich allerdings fortsetzen”, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Im Fokus der Anleger standen die am Donnerstag für die USA erwarteten Inflationsdaten für Mai. Experten rechnen mit einem Anstieg der Teuerung auf 3,4 Prozent von drei Prozent im Vormonat. Zudem stehen am Donnerstag die Beratungen der Europäischen Zentralbank (EZB) an, von der ebenfalls keine Signale für eine Straffung der Geldpolitik erwartet werden. Weil sich die Wirtschaftserholung in die Länge ziehe, dürfte es noch eine Weile dauern, bis sich die EZB besorgt über die Inflationsrate zeigen und eine straffere Geldpolitik in Aussicht stellen werde, sagte Cutkovic.

In den USA zeigten sich die Anleger verhalten. An der Wall Street gaben der Index der Technologiebörse Nasdaq sowie der breit gefasste S&P 500 vorbörslich leicht nach. Der Dow-Jones-Index zeigte sich dagegen vor US-Handelsstart etwas fester. Die Einigung auf eine globale Mindeststeuer für Großkonzerne fand wenig Nachhall. Die sieben führenden Industrieländer (G7) hatten sich am Wochenende auf ein Grundgerüst für eine weltweite Steuerreform mit einer Mindeststeuer für Großkonzerne von 15 Prozent geeinigt. Die unmittelbaren Auswirkungen auf den Markt seien aber minimal, da die Details in den kommenden Monaten noch verhandelt werden müssten, erläuterten Analysten.

AUTOWERTE GEFRAGT

Den Rekordlauf der Vorwoche setzten vor allem Autowerte fort. Der europäische Branchenindex zog rund ein Prozent an auf den höchsten Stand seit März 2015. Dagegen gaben Bergbauwerte knapp ein Prozent nach. Die Kupferpreise gerieten nach chinesischen Handeldaten unter Druck, weil Anleger eine schwächere Nachfrage befürchteten. Angesichts von Preisen in Rekordhöhe waren Chinas Kupferimporte im Mai um acht Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen. Zudem blieb Chinas Exportwachstum hinter den Erwartungen zurück. “Wenn wir Daten wie diese aus China sehen, unterstreicht dies das potenzielle Risiko, dass sich das schnelle Wachstumstempo verlangsamt”, sagte Ole Hansen, Rohstoffstratege bei der Saxo Bank in Kopenhagen.

Auch der Ölpreis stand unter Druck. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 71,69 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem sie im asiatischen Handel zunächst auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 72,27 Dollar geklettert war. Vor Beginn einer neuen Runde der Atom-Gespräche mit dem Iran erwarteten Investoren eine Rückkehr iranischen Öls auf den Weltmarkt, sagte Avtar Sandu, Manager beim Brokerhaus Phillips Futures. “Ich glaube aber nicht, dass ein Deal vor den iranischen Präsidentschaftswahlen zustande kommt.”

Unterdessen zeigten sich die Opec und ihre Verbündeten optimistisch, dass die Bemühungen der Produzenten, den Markt zu stützen, erfolgreich sein werden und die Ölvorräte in den kommenden Monaten weiter sinken. “Wir erwarten, dass wir in den kommenden Monaten weitere Rückgänge sehen werden”, sagte Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo.

 

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