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Aktienanleger werden wieder mutiger – Dax auf 3-Wochen-Hoch

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 30, 2023, 10:16 UTC

Frankfurt (Reuters) - Am Donnerstag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten.

ARCHIV: Ein DAX-Logo ist auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt abgebildet

Frankfurt (Reuters) – Die anhaltende Erholung der Bank- und Immobilienwerte hat die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag wieder optimistischer gestimmt.

Der Dax kletterte um bis zu 1,2 Prozent auf 15.508 Zähler und markierte damit den höchsten Stand seit drei Wochen. Auch der EuroStoxx50 notierte mehr als ein Prozent fester. Nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor habe sich seit Wochenbeginn ein zuversichtlicherer Tenor durchgesetzt, schreibt LBBW-Analyst Rolf Schäffer. Die akute Furcht der Marktteilnehmer vor einer Systemkrise sollte weiter nachlassen – gänzlich verschwinden dürfte sie aber nicht, meint der Experte.

Zu groß waren die Schockwellen, die der Kollaps des US-Startup-Finanzierers Silicon Valley Bank (SNB) Anfang März ausgelöst hatte. In dem weltweiten Bankenbeben war auch die Schweizer Großbank Credit Suisse in Not geraten und musste vom Rivalen UBS aufgefangen werden. Viele Bankwerte steckten in den vergangenen Wochen herbe Kursverluste ein, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Beide Titel notierten am Donnerstag zeitweise jeweils rund drei Prozent fester. Der europäische Branchenindex, der seit Monatsbeginn 15 Prozent verloren hat, gewann zwei Prozent.

Noch keine entwarnung trotz erholung

Noch deutlicher als bei den Banken ging es für die Immobilienwerte nach oben. Ihnen hatten zuletzt vor allem die Folgen der gestiegenen Zinsen und die nach oben geschossenen Baukosten zu schaffen gemacht. Vonovia standen mit einem Plus von bis zu fünf Prozent an der Dax-Spitze. Die Aktien des Immobilienkonzerns verloren im März bislang rund 30 Prozent. Im MDax stiegen die Titel des Immobilien-Investors Aroundtown< um 7,6 Prozent, TAG Immobilien notierten 5,7 Prozent fester. Die Erholung der Immobilienaktien sei ein ermutigendes Zeichen, sagt Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Noch sei es aber zu früh, Entwarnung zu geben. “Eine Bodenbildung wird bei Immobilienaktien nach dem Ausverkauf mindestens einige Wochen dauern.”

Ob die großen Notenbanken in puncto Zinserhöhungen nun das den Fuß vom Gaspedal nehmen, dürfte vor allem von den Inflationsdaten abhängen. Mit Spannung erwarteten die Anleger daher die am Nachmittag anstehenden deutschen Verbraucherpreise für März. Analystenschätzungen zufolge sollte die Teuerungsrate auf 7,3 von 8,7 Prozent sinken. Laut dem Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, dürfte der nachlassende Inflationsdruck vor allem Folge eines günstigen Basiseffekts sein. So waren vor einem Jahr die Energiepreise nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in die Höhe geschnellt. Nun werden sie erstmals mit den schon erhöhten Preisen verglichen, nicht mehr mit den niedrigeren vor Kriegsausbruch – das wird als Basiseffekt bezeichnet.

Thomas Altmann von QC Partners geht davon aus, dass die Inflationsrate das Potenzial hat, die Aktien- und Rentenmärkte ordentlich durchzuschütteln. Die Preisentwicklung der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone habe einen nachhaltigen Einfluss auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB, sagt der Analyst. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Kampf gegen die hohe Inflation die Zinsen im Euroraum seit Juli 2022 bereits sechs Mal in Folge angehoben – zuletzt Mitte März um 0,50 Prozentpunkte. Der Euro notierte im Vorfeld der Inflationsdaten 0,3 Prozent fester bei 1,0871 Dollar. Die Kurse der zehnjährigen deutschen Anleihen fielen leicht, im Gegenzug stieg die Rendite auf 2,320 Prozent nach 2,305 Prozent im Schlussgeschäft des Vortages.

BASLER UND ECKERT & ZIEGLER RUTSCHEN AB

An den Aktienmärkten gab es außerhalb des Bank- und Immobiliensektors vor allem bei SDax-Werten deutliche Bewegungen. Mit Enttäuschung aufgenommene Ausblicke schickten die Aktien des Bildverarbeitungs-Spezialisten Basler und der Medizintechnikfirma Eckert & Ziegler auf Talfahrt. Die Titel verloren in der Spitze 18 beziehungsweise 20 Prozent.

An der Stockholmer Börse machten H&M von sich Reden. Der schwedische Textilriese hat trotz der Käuferzurückhaltung im ersten Geschäftsquartal einen operativen Gewinn geschafft. Die Aktien sprangen um 14 Prozent in die Höhe.

(Bericht von: Daniela Pegna, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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