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Europas Anleger bringen sich vor US-Jobdaten in Stellung

Von:
Reuters
Aktualisiert: Apr 6, 2023, 10:16 UTC

Frankfurt (Reuters) - Vor mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA wird der Dax nach Berechnungen von Banken und Brokerhäusern am Donnerstagniedriger starten.

ARCHIV: Ein DAX-Logo ist auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt abgebildet

Frankfurt (Reuters) – Vor den Daten zum US-Arbeitsmarkt haben sich Europas Anleger vorsichtig aus der Deckung gewagt.

Der deutsche Leitindex Dax zog am Donnerstag um bis zu 0,4 Prozent auf 15.587 Punkte an, sein europäisches Pendant EuroStoxx50 stieg um bis zu 0,3 Prozent auf 4312 Zähler. Für Unterstützung sorgten rückläufige Zinsen an den Anleihemärkten, sagte ein Händler. “Hinzu kommt die anhaltende Stärke des Dax, der in dieser Woche ein neues Hoch und damit ein frisches technisches Kaufsignal generiert hat.” Damit rücke das Rekordhoch des Leitindex wieder in greifbare Nähe. Am Dienstag hatte der Dax mit 15.736,56 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Januar vergangenen Jahres erreicht.

Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA hatten zuletzt wieder Rezessionsängste geschürt und die Börsen-Rally ausgebremst. Nach dem Auftragsminus der US-Industrie hatte auch der Einkaufsmanagerindex aus dem US-Dienstleistungssektor die Erwartungen verfehlt. “Wir sehen diese Woche, dass sich die Zinserhöhungen zum ersten Mal auf die Gesamtwirtschaft auswirken”, sagte Roger Lee, Aktienstratege bei Investec.

Investoren griffen wieder vermehrt bei Staatsanleihen zu. Im Gegenzug gab die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auf bis zu 2,135 Prozent von 2,179 Prozent am Vortag nach. Damit liegt die Rendite weit unter ihrem Niveau von etwa 2,7 Prozent von Anfang März, bevor der Zusammenbruch zweier US-Banken und die Rettung der Schweizer Credit Suisse durch die UBS ein Beben an den Finanzmärkten ausgelöst hatte.

Auch Rohöl stand unter Druck, nachdem die überraschende Entscheidung der Opec+-Produzenten zur Kürzung der Fördermengen den Ölpreis zum Wochenanfang mehr als sechs Prozent nach oben getrieben hatte. Brent-Öl aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um knapp ein Prozent auf 84,43 beziehungsweise 79,95 Dollar pro Barrel.

US-JOBDATEN IM FOKUS

Vor dem langen Osterwochenende warteten Börsianer vor allem auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht aus den USA. Investoren erhoffen sich einen Hinweis darauf, wann die US-Notenbank Fed den höchsten Punkt ihres Zinspfads erreichen wird. Bei den Daten für März wird mit einem verlangsamten, aber weiterhin robusten Stellenaufbau gerechnet. In der US-Privatwirtschaft war der Stellenaufbau den Daten des Personaldienstleisters ADP zufolge im März allerdings weit hinter den Vorhersagen zurückgeblieben. “Eine Entscheidung über die zukünftige Richtung am deutschen Aktienmarkt wird sicherlich erst nach Ostern fallen”, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners.

Bei den Einzelwerten gaben die Titel von Gerresheimer anfängliche Gewinne wieder ab und rauschten in der Spitze 4,4 Prozent nach unten. Der schwache freie Cashflow (FCF) überschatte die soliden Gewinne, sagte ein Händler. Anleger machten daher bei dem für die Pharma- und Kosmetikindustrie produzierenden Spezialverpackungshersteller Kasse und nahmen Gewinne mit.

Dagegen profitierte Shell von einem positiven Ausblick für das Geschäft mit verflüssigtem Erdgas (LNG) im ersten Quartal. Die Titel des Energiekonzerns stiegen in London um zwei Prozent, nachdem Shell eine höhere LNG-Produktion und stabile Erträge aus dem LNG-Handel in Aussicht gestellt hat. “Wir sehen die Aussage angesichts der Sorgen um schwächere Gaspreise im Quartal als positiv an, wobei Shell ein weiteres starkes Quartal im Gashandel und auch eine Verbesserung im Ölhandel erwartet”, sagten die RBC Capital Markets-Analysten.

(Bericht von Stefanie Geiger, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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