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Studie – CO2-Preis muss Fundament für deutsche Klimaziele werden

Von:
Reuters
Aktualisiert: Oct 7, 2021, 12:46 UTC

Berlin (Reuters) - Der Preis auf den Ausstoß von CO2 muss einer Studie zufolge das zentrale Element auf dem Weg zu den Klimazielen werden.

Ein Braunkohlekraftwerk, Niederaußem, Deutschland, 16. Januar 2020. REUTERS/Wolfgang Rattay

“Der CO2-Preis und die Ausgestaltung eines insgesamt auf Klimaneutralität ausgerichteten ökonomischen Rahmens und Marktdesigns sind das Fundament für das Erreichen der Klimaneutralität”, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Deutschen Energieagentur (Dena). Ein CO2-Preis auf den Einsatz von fossilen Brennstoffen in allen Sektoren verschaffe dem Staat Einnahmen, mit denen er sowohl erneuerbaren Strom billiger machen als auch soziale Härten für Bürger ausgleichen könne.

Dieser marktwirtschaftliche Ansatz sei der günstigste Weg, damit Deutschland unterm Strich 2045 praktisch keine Treibhausgase mehr ausstoße, heißt es in der Studie. In den 2020er Jahren müssten die entscheidenden Weichen gestellt werden. Mit Hilfe des CO2-Preises müsse man auf vier Säulen bauen: Mehr Energieeffizienz, die direkte Nutzung von erneuerbaren Energien, synthetische Kraftstoffe mit Einsatz von Wasserstoff sowie auch CO2-Reduktion mit Hilfe von Aufforstungen oder Speicherung des Gases.

In den Sektoren Kraftwerke und Industrie steuert die EU bereits einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen über den Verkauf von CO2-Verschmutzungsrechten, die jährlich gekürzt werden. Die Rechte können über die Börse gehandelt werden, dort bildet sich dann der Preis. Dieses System will die EU auch auf die anderen großen Bereiche Verkehr und Gebäude ausdehnen. Deutschland hat dort bereits einen Preis eingeführt, der allerdings staatlich festgelegt ist.

“Es geht nicht nur mit einem CO2-Preis, es muss sehr viel Flankierendes getan werden”, räumte Christoph Schmidt, Präsident des Forschungsinstituts RWI ein. So müsse etwa die Industrie im internationalen Wettbewerb Hilfen erhalten, um die Preis-Belastung tragen zu können.

Dena-Chef Andreas Kuhlmann hält auch einen früheren Kohleausstieg für nötig. “Wir können ihn bis 2030 sehen”. Dafür brauche es aber große Anstrengungen, unter anderem müssten erneuerbare Energien deutlich schneller ausgebaut werden.

Beteiligt an der Studie waren über 100 Institutionen und Unternehmen. Zehn wissenschaftliche Institute brachten ihre Expertise ein.

 

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