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Russische Zentralbank will Kapitalkontrollen vorerst nicht beenden

Von:
Reuters
Aktualisiert: Feb 16, 2023, 11:37 GMT+00:00

Jekatarinenburg (Reuters) - Die russische Zentralbank will die unmittelbar nach der Invasion in die Ukraine eingeführten Kapitalverkehrskontrollen vorerst nicht beenden.

ARCHIV: Ein Blick auf den Hauptsitz der russischen Zentralbank in Moskau, Russland

Jekatarinenburg (Reuters) – Die russische Zentralbank will die unmittelbar nach der Invasion in die Ukraine eingeführten Kapitalverkehrskontrollen vorerst nicht beenden.

Die seit einem knappen Jahr geltenden Beschränkungen für das Abheben von Devisen könnten im März verlängert werden, sagte Notenbankchefin Elvira Nabiullina am Donnerstag vor Reportern. Die bestehenden Kontrollen seien wichtig für die finanzielle Stabilität im Land.

Die Zentralbank hatte die Kapitalkontrollen eingeführt, um den Devisenmarkt zu stabilisieren. Diese hindern die Russen daran, ihre Ersparnisse in ausländischer Währung abzuheben. Kurz nach Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 war der Rubel auf ein Rekordtief gestürzt, ausgelöst durch die umfangreichen westlichen Sanktionen. Aktuell steht die Währung wieder unter Abwettungsdruck, da Russland nach monatelanger Unterbrechung im Januar mit dem Verkauf seiner Devisenreserven begann. Damit soll das Haushaltsdefizit gedeckt werden, das durch sinkende Öl- und Erdgaseinnahmen entstanden ist.

Nabiullina signalisierte außerdem die Bereitschaft, die Leitzinsen anzuheben. Eine Zinserhöhung im Laufe des Jahres sei wahrscheinlicher als eine Senkung, sagte sie. Die Zentralbank beließ die Zinsen bei einer Sitzung am vergangenen Freitag bei 7,5 Prozent. Die Währungshüter zeigten sich allerdings besorgt über den anhaltend hohen Inflationsdruck. Höhere Zinsen gelten als geeignetes Mittel gegen steigende Preise, dämpfen sie doch die Nachfrage.

Die Inflationsrate lag im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 11,9 Prozent und damit um fast das Dreifache über dem von der Zentralbank angestrebten Ziel von vier Prozent. Für das laufende Jahr rechnet sie mit einer Teuerungsrate von fünf bis sieben Prozent, ehe im kommenden Jahr die Zielmarke von vier Prozent wieder erreicht werden soll. Mitte Februar lag die Inflationsrate bei 11,6 Prozent.

(Bericht von Elena Fabrichnaya, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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