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Europäische Aktienmärkte erneut unter Druck

Von:
David Becker
Aktualisiert: Feb 7, 2017, 08:41 GMT+00:00

An den europäischen Aktienmärkten sind heute überwiegend Abwärtsbewegungen zu beobachten, der Euro Stoxx 50 notiert derzeit im roten Bereich. Auch der

Europäische Aktienmärkte erneut unter Druck

An den europäischen Aktienmärkten sind heute überwiegend Abwärtsbewegungen zu beobachten, der Euro Stoxx 50 notiert derzeit im roten Bereich. Auch der italienische MIB hat heute mit signifikanten Kursverlusten zu kämpfen, vor allem der Kapitalmangel der italienischen Großbank UniCredit SpA drückt den Kurs heute. Der DAX geriet heute ebenfalls unter Druck, was vor allem darauf zurückzuführen sein dürfte dass die Auftragseingänge der Maschinenbauer unlängst signifikant einbrachen. Der FTSE 100 legte um 0,20% zu, während der Fokus der Trader derzeit vor allem auf den Entwicklungen in den USA liegen dürfte.

Die amerikanischen Aktienmärkte reagierten bisher kaum auf die von der neuen US-Administration angekündigten De-Regulierung des Finanzsektors. Die Rohölpreise fielen nach Anstiegen zu Beginn des Tages wieder leicht zurück. Nachdem die amerikanische Leichtrohölsorte West Texas Intermediate (WTI) zu Beginn des Tages die 54-Dollar-Marke pro Barrel überwand notiert der Energierohstoff aktuell wieder bei $ 53.98 pro Barre.

Deutlich besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland konnten dem Euro zum Wochenauftakt keinen Auftrieb geben. Im Dezember waren die Auftragseingang in der deutschen Industrie um 5,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, während Volkswirte nur mit einem Zuwachs um 0,7 Prozent gerechnet hatten.

Marktbeobachter erklärten den schwächeren Euro mit Aussagen der Spitzenkandidatin des Front National, Marie Le Pen. Diese hatte am Wochenende den Wahlkampf um das französische Präsidentenamt mit einer radikalen Rede gestartet und den Austritt Frankreichs aus der Eurozone angedeutet.

Inflationsrate in der Eurozone steigt erneut

Die Inflationsraten in Deutschland und der Eurozone nähern sich zügig der Zielmarke der EZB. Damit wächst der Druck auf deren Chef Draghi, die Geldpolitik zu verschärfen. Im Januar sind die Verbraucherpreise um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und lagen damit deutlich über den Prognosen der Volkswirte von 1,6 Prozent. Damit hat sich die Inflationsrate gegenüber dem Wert für Dezember von 1,1 Prozent stark beschleunigt und ist so hoch wie letztmals Anfang 2013. Für den Anstieg sind vor allem die Energiepreise verantwortlich, lagen sie doch um 8,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Zuletzt kamen noch steigende Preise für Nahrungs- und Genussmittel hinzu. Die Inflationsrate nähert sich damit zügig dem Ziel der EZB von knapp unter zwei Prozent.

In dem Umfeld müsste EZB-Chef Mario Draghi eigentlich allmählich die Geldpolitik verschärfen und die Leitzinsen vom Rekordtief von null Prozent zügig erhöhen, um Preisstabilität zu bewahren.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Draghi das umsetzt, ist aber äußerst gering. Draghi hat zwar angekündigt, dass er das Anleihenkaufprogramm ab April von 80 auf 60 Mrd. Euro pro Monat zurückfahren wird. Allerdings wird die EZB künftig alte, auslaufende Anleihen in neue umschichten, wodurch das monatliche Kaufvolumen bei mehr als 70 Mrd. Euro liegen dürfte, weshalb die Geldpolitik praktisch kaum verschärft werden wird.

 

 

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