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Europas Börsen halten nach US-Inflationsdaten Erholungskurs

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jan 12, 2023, 17:06 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Der Dax hat wegen der Hoffnung auf einen Rückgang der US-Inflation erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten geknackt.

ARCHIV: DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Franfurt am Main, Deutschland

Frankfurt (Reuters) – Die europäischen Börsen sind nach US-Inflationsdaten auf ihrem Erholungskurs geblieben.

Der Dax schloss am Donnerstag 0,7 Prozent höher bei 15.058,30 Punkten. Damit hatte er erstmals seit Februar 2022 die psychologisch wichtige 15.000-Punkte-Marke übersprungen. Sein europäisches Pendant EuroStoxx50 gewann 0,8 Prozent auf 4.132,10 Stellen. Die wichtigsten US-Indizes blieben unterdessen auf Richtungssuche und lagen zwischen 0,2 Prozent im Minus und 0,5 Prozent im Plus. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen in den USA schwächte sich wie erwartet weiter ab und fiel auf 6,5 Prozent von 7,1 Prozent im November. Eine Überraschung blieb damit aus – von Reuters befragte Experten hatten ebenfalls mit 6,5 Prozent gerechnet.

“Jetzt ist die Katze aus dem Sack und bis auf ein paar nervöse Zuckungen der Indizes nach der Veröffentlichung bleibt am Aktienmarkt alles beim Alten und der Trend im neuen Jahr weiter aufwärtsgerichtet”, sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Online-Broker CMC Markets. Der Markt sehe nach den US-Daten die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der US-Notenbank Fed Anfang Februar um nur noch 25 Basispunkte bei 88 Prozent. “Dies ist zur Stunde die wichtigste Nachricht für die Anleger und es spiegelt die Hoffnung wider, dass die Fed den geldpolitischen Bogen nicht überspannen wird”, kommentierte Oldenburger.

DOLLAR GIBT NACH – GOLD UND ÖL GEFRAGT

Der Euro fiel direkt nach der Veröffentlichung auf 1,073 Dollar von zuvor 1,078 Dollar, drehte aber zügig erneut ins Plus und gewann 0,5 Prozent auf 1,0808 Dollar. Der Dollar, der als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt, verlor im Gegenzug 0,5 Prozent auf 102,63 Punkte. Angesichts der schwächeren US-Währung verteuerte sich Gold um 0,8 Prozent auf 1891 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall war damit so teuer wie seit Anfang Mai letzten Jahres nicht mehr. Obschon das Edelmetall oft als Inflationsschutz genutzt wird, erhöhen steigende Zinsen die Opportunitätskosten für Goldanleger.

Der Rückgang der US-Inflation und die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung in China stützten auch die Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brennt und die leichte US-Sorte WTI gewannen jeweils rund zwei Prozent auf 84,23 beziehungsweise 78,89 Dollar pro Barrel (159 Liter). “Eine sanftere Landung in den USA und vielleicht auch anderswo in Kombination mit einer starken Erholung in China nach der aktuellen Covid-Welle könnte für ein viel besseres Jahr sorgen als befürchtet und die zusätzliche Nachfrage nach Rohöl anregen”, sagte Stratege Craig Erlam vom Broker Oanda.

Logitech und ubisoft auf talfahrt – suedzucker steigt

Die Aktien von Logitech fielen nach einer Prognosesenkung um 16,9 Prozent und waren damit auf dem Weg, den niedrigsten Stand seit über sieben Jahren zu erreichen. Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2022/23 währungsbereinigt um 13 bis 15 Prozent sinken. Ein pessimistischerer Ausblick brachte auch die Ubisoft-Aktie zum Absturz. Die Titel des französischen Videospiele-Herstellers fielen um 14,2 Prozent auf 20,68 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2016.

In den USA gewann die Walt Disney-Aktie 3,3 Prozent auf 99,47 Dollar. Investor Nelson Peltz will Mitglied im Aufsichtsrat des Unterhaltungskonzerns werden. Der Chef des New Yorker Hedgefonds Trian ist dafür bekannt, bei Unternehmen, an denen er beteiligt ist, auf Veränderungen zu drängen. Gleichzeitig drückte ein Medienbericht zu Verzögerungen bei der Expansion von Tesla in China die Aktien des Elektroautobauers 3,3 Prozent ins Minus auf 119,15 Dollar.

(Bericht von Zuzanna Szymanska, Nette Nöstlinger und Anika Ross, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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