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DIW-Chef erwartet auf Jahre hinaus erhöhte Teuerungsraten in Deutschland

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Apr 14, 2023, 06:31 UTC

Berlin (Reuters) - Deutschland muss sich nach Ansicht von DIW-Chef Marcel Fratzscher auch auf mittlere Sicht auf erhöhte Inflationsraten einstellen.

ARCHIV: Figuren vor einer Aktiengrafik und dem Wort "Inflation"

Berlin (Reuters) – Deutschland muss sich nach Ansicht von DIW-Chef Marcel Fratzscher auch auf mittlere Sicht auf erhöhte Inflationsraten einstellen.

“Meine Vermutung ist, dass wir über die nächsten fünf bis zehn Jahre nicht dauerhaft bei zwei Prozent landen werden”, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) dem “Handelsblatt” (Freitagausgabe). Dies müsse aber wirtschaftlich kein Problem sein, fügte der Berliner Ökonom hinzu: “Sechs, sieben oder acht Prozent sind schon ein Problem. Nicht aber drei Prozent.” Höhere Teuerungsraten seien Ausdruck der neuen Realitäten: “Wir werden weniger Arbeitskräfte und mehr Rentner, mehr Nachfrage als Angebot haben. Ein Problem ist das nur für Zentralbanken, die ein Zwei-Prozent-Ziel gesetzt haben und nun damit umgehen müssen”, betonte Fratzscher.

Waren und Dienstleistungen kosteten hierzulande im März durchschnittlich 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Januar und Februar hatte die Teuerung noch je bei 8,7 Prozent gelegen. Die meisten Experten halten den Höhepunkt der Inflation mittlerweile für überschritten. Dennoch dürfte die Teuerung zunächst hoch bleiben und die Kaufkraft der Konsumenten schmälern. So erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem jüngsten Frühjahrsgutachten im Jahresschnitt 2023 eine Inflation von 6,0 Prozent, nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Erst 2024 dürfte die Teuerungsrate demnach spürbar auf 2,4 Prozent fallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zur Eindämmung der hohen Inflation die Zinsen deutlich angehoben.

(Bericht von Reinhard Becker. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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