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VW-Kursfeuerwerk heizt Börsenrally in Europa an

Von:
Reuters
Aktualisiert: Mar 3, 2023, 17:21 UTC

Frankfurt (Reuters) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach der Inflationsängsten der vergangenen Tage einen Erholungskurs eingeschlagen.

ARCHIV: Ein DAX-Logo ist auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt abgebildet

Frankfurt (Reuters) – Ein Kursfeuerwerk bei Volkswagen hat Europas Börsen am Freitag beflügelt.

Die Hoffnung auf kleinere Zinserhöhungen und eine wirtschaftliche Erholung in China versetzten die Anleger ebenfalls in Kauflaune. Der deutsche Leitindex Dax stieg um 1,6 Prozent auf 15.578,39 Punkte. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx, gewann 1,3 Prozent.

In den USA lagen die Börsen ebenfalls im Plus. Für Erleichterung sorgten Äußerungen des US-Währungshüters Raphael Bostic. Der Präsident des Ablegers der US-Notenbank Fed in Atlanta sagte, er favorisiere einen langsamen und gleichmäßigen Kurs der Fed mit Zinserhöhungen um 25 Basispunkte, da die Auswirkungen der höheren Zinsen erst im Frühjahr zu spüren sein könnten. Ein maßvolles Vorgehen verringere die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed beim Zinsniveau über das Ziel hinausschieße und der Wirtschaft schade.

Anleger setzen auf chinas rohstoffhunger

Investoren zeigten sich auch aufgrund der jüngsten starken Wachstumsdaten Chinas zuversichtlich. Am Sonntag beginnt der Nationale Volkskongress, wo unter anderem die Wirtschaftsziele festgelegt werden. “Die große Hoffnung ist, dass Chinas Wirtschaft nun doch Fahrt aufnehmen wird, was auch den exportabhängigen deutschen Unternehmen helfen könnte”, sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Broker CMC Markets.

Investoren legten sich Staatsanleihen in die Depots. Im Gegenzug fielen die Renditen. Die zehnjährigen Bunds rentierten mit 2,720 Prozent nach 2,754 Prozent am Donnerstag. Am Ölmarkt sorgte ein Bericht des “Wall Street Journal” für Aufregung, wonach die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) einen Ausstieg aus dem Ölkartell Opec in Erwägung ziehen. Die Preise fielen daraufhin um mehr als zwei Prozent, erholten sich aber wieder. Eine mit der Situation vertraute Person sagte Reuters, der Bericht sei “weit entfernt von der Wahrheit.” Die Nordsee-Sorte Brent und die leichte US-Sorte WTI standen zuletzt 0,8 Prozent und 1,3 Prozent im Plus bei 85,45 und 79,18 Dollar pro Barrel (159 Liter). Damit steuerten sie gestärkt durch die Hoffnung auf ein Comeback der chinesischen Nachfrage auf einen Wochengewinn von 2,8 und 3,8 Prozent zu.

VW-DIVIDENDE ERFREUT AKTIONÄRE

Im Dax zündeten Volkswagen den Turbo. Die Aktien schossen um 10,6 Prozent nach oben und damit so stark wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Mit 142,20 Euro standen sie auf dem höchsten Stand seit November. Den Reingewinn steigerten die Wolfsburger im vergangenen Jahr um rund drei Prozent auf 15,8 Milliarden Euro. Daraus sollen die Aktionäre eine um je 1,20 Euro angehobene Dividende erhalten. Statt 7,50 Euro je Stamm- und 7,56 Euro je Vorzugsaktie wie im Vorjahr sollen 8,70 beziehungsweise 8,76 an die Anteilseigner fließen, darunter als größte die Holding Porsche SE der Familien Porsche und Piech, das Land Niedersachsen und das Emirat Katar. Aktien von Porsche stiegen um 5,6 Prozent. Der europäische Branchenindex gewann 3,6 Prozent.

Die Papiere der Lufthansa kletterten nach Zahlen um fünf Prozent auf 10,36 Euro. “Wenn auch der Gewinn nicht so hoch ausfiel wie erwartet, die Zukunft zählt an der Börse und da ist das Management sehr zuversichtlich”, sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Broker RoboMarkets. Die PVA Tepla-Aktie brach dagegen 12,5 Prozent auf 22,50 Euro ein. Der Gründer des hessischen Technologieunternehmens, Peter Abel, ist sechs Jahre nach dem Rückzug von der Firmenspitze auch als Aktionär ausgestiegen.

In Paris trieben starke Geschäftszahlen die Bonduelle-Aktie um 5,7 Prozent nach oben. Der Anbieter von Dosen-Gemüse verzeichnete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/2023 einen überraschend starken operativen Gewinn.

(Bericht von Anika Ross, Zuzanna Szymanska, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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