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Erleichterungsrally nach Fed-Entscheid an Europas Börsen

Von:
Reuters
Aktualisiert: May 5, 2022, 14:19 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Donnerstag höher starten.

ARCHIV: Das DAX-Logo auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt, Deutschland, 29. Dezember 2017. REUTERS/Ralph Orlowski

Frankfurt (Reuters) – Nach dem Zins-Entscheid der US-Notenbank hat sich unter den europäischen Aktienanlegern Erleichterung breitgemacht.

Dax und EuroStoxx50 legten am Donnerstag deutlich zu. Auch für Industriemetalle wie Kupfer ging es bergauf. Die Federal Reserve erhöhte im Kampf gegen die Inflation die Zinsen zwar um einen halben Prozentpunkt, zerstreute jedoch Befürchtungen, sie könnte die Zügel in den kommenden Monaten noch deutlicher anziehen als bislang erwartet. “Zur Beruhigung der Märkte sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass eine Zinserhöhung um 75 Basispunkte nicht wirklich in Betracht gezogen werde”, urteilte Thomas Costerg, US-Volkswirt bei Pictet Wealth Management.

Der Dax übersprang die psychologisch wichtige Marke von 14.000 Punkten und stieg in der Spitze um 2,5 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 14.315 Zählern. Der EuroStoxx50 gewann 2,4 Prozent. Der Dollar-Index, der unmittelbar nach dem Fed-Beschluss nachgab, notierte am Donnerstag 0,2 Prozent fester bei 102,82 Punkten. Der Euro rutschte wieder unter die Marke von 1,06 Dollar. Ende April hatte die Gemeinschaftswährung auf einem Fünf-Jahrestief von 1,0470 Dollar gelegen.

HOHE INFLATION BLEIBT ZÜNGLEIN AN DER WAAGE

Fed-Chef Powell signalisierte am Mittwochabend für die nächsten beiden Sitzungen im Juni und Juli Zinssprünge von einem halben Prozentpunkt. An den Terminmärkten wird für das Jahresende mit einem Zinsniveau von mindestens 2,75 Prozent gerechnet. “Nun liegt es an der Inflation, sich zu beruhigen. Wenn nicht, könnte sich die moderatere Tonart der Fed von gestern auch ganz schnell wieder ändern”, warnte Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets.

Die US-Notenbank sieht sich mit rasant steigenden Preisen konfrontiert. Die Teuerungsrate erreichte zuletzt mit 8,5 Prozent den höchsten Stand seit über 40 Jahren – auch befeuert durch neue Energiepreisschübe infolge des Ukraine-Krieges. Anleger rätseln derzeit, wann die Europäische Zentralbank dem Beispiel der Fed folgen und ebenfalls die Zinswende einleiten könnte. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hält eine erste Anhebung im Juli angesichts der auch im Euroraum hohen Inflation für möglich.

AIRBUS STARTEN NACH ZAHLEN DURCH

Neben den Notenbanken hielt auch eine Reihe von Firmenbilanzen die Anleger auf Trab. Die Aktien des Flugzeugbauers Airbus setzten sich mit einem Plus von zeitweise mehr als acht Prozent an die Dax-Spitze. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) verbesserte sich – für Experten überraschend – um 82 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro.

Für Enttäuschung sorgte dagegen der Online-Modehändler Zalando, der erstmals seit der Firmengründung vor 14 Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen musste. Die Tage deutlichen Wachstums dürften erst einmal vorbei sein, sagte ein Händler. Die Aktien verloren in der Spitze mehr als fünf Prozent auf 35,13 Euro. Im MDax rutschten Aixtron trotz eines deutlichen Umsatzanstiegs im ersten Quartal um sechs Prozent ab. Seit Jahresbeginn haben die Titel des für die Chipindustrie produzierenden Anlagenbauers gut 36 Prozent zugelegt.

An der Mailänder Börse war UniCredit heiß begehrt. Dank eines Bekenntnisses zum geplanten milliardenschweren Aktienrückkauf sahen die Anleger über den Gewinneinbruch hinweg. Die Aktien des Finanzinstituts stiegen um fast sieben Prozent. Das Festhalten an der Ausschüttung sei eine positive Überraschung, schreibt Analyst Benjie Creelan-Sandford von der Investmentbank Jefferies.

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