Werbung
Werbung

Bundesbank-Vorstand – Eigenschaften eines digitalen Euro nicht zu früh festlegen

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Feb 8, 2023, 14:53 GMT+00:00

Frankfurt (Reuters) - In der Debatte über Mechanismen gegen unkontrollierte Geldabflüsse bei Geschäftsbanken im Zuge der Einführung eines digitalen Euro sollte aus Sicht von Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz keine übereilte Entscheidung getroffen werden.

ARCHIV: Das Euro-Logo vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main

Frankfurt (Reuters) – In der Debatte über Mechanismen gegen unkontrollierte Geldabflüsse bei Geschäftsbanken im Zuge der Einführung eines digitalen Euro sollte aus Sicht von Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz keine übereilte Entscheidung getroffen werden.

Als solche Gegenmaßnahmen würden derzeit Höchstbeträge oder gestaffelte Zinsen diskutiert, sagte Balz am Mittwoch auf einer virtuell übertragenen Finanzkonferenz. “Welche Variante gewählt und wie diese ausgestaltet wird, das ist allerdings offen”, sagte er. “Hier sollten wir uns nicht zu früh festlegen.” Denn wer wisse schon heute, wie das relevante Marktumfeld in einigen Jahren aussehen werde.

In der Diskussion ist beispielsweise eine Halteobergrenze von 3000 Euro. Auch eine gestaffelte Verzinsung, bei der ab einem bestimmten Schwellenwert eine unattraktive Verzinsung greifen soll, wurde von Währungshütern ins Spiel gebracht. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass Bürger in großem Umfang Gelder von ihren Bank-Konten abziehen und in den digitalen Euro umschichten. Denn dies könnte die Finanzlage der Banken und damit die Stabilität des Finanzsystems gefährden.

Derzeit läuft bei der Europäische Zentralbank (EZB) noch eine im Herbst eingeleitete Untersuchungsphase zu einer künftigen Digital-Version des Euro, in der seine Kerneigenschaften bestimmt werden. Diese Untersuchungen würden bis zum Herbst dieses Jahres planmäßig abgeschlossen, sagte Balz. Dann soll nach früheren Angaben über die Realisierung des digitalen Euro entschieden werden. In dieser Realisierungsphase würde die Infrastruktur um den digitalen Euro gebaut und umfangreich getestet werden, sagte Balz. Erst dann könne der digitale Euro tatsächlich eingeführt werden. “Wenn alles weiterhin nach Plan läuft wäre es voraussichtlich im Herbst 2026 so weit.” Balz begleitet die Arbeiten zum digitalen Euro als Mitglied einer sogenannten “High Level Task Force” bei der EZB.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung