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Börsianer sehen schwarz – Ukraine-Krieg lässt Konjunktur-Barometer einbrechen

Von:
Reuters
Aktualisiert: Apr 4, 2022, 08:50 GMT+00:00

Berlin (Reuters) - Der russische Krieg gegen die Ukraine lässt die Konjunkturzuversicht der Börsianer für die Euro-Zone weiter einbrechen.

ARCHIV: Ein Händler an der Frankfurter Börse in Frankfurt, Deutschland, 22. Februar 2022. REUTERS/Timm Reichert

Berlin (Reuters) – Der russische Krieg gegen die Ukraine lässt die Konjunkturzuversicht der Börsianer für die Euro-Zone weiter einbrechen.

Das entsprechende Barometer fiel im April um elf auf minus 18 Punkte, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1200 Anlegern mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit Juli 2020, als die erste Corona-Welle die Stimmung gedrückt hatte. Die Aussichten werden mittlerweile sogar so schlecht eingeschätzt wie seit 2011 nicht mehr. “Die Wirtschaft Eurolands wird damit durch den Ukraine-Konflikt sowie die damit einhergehenden Sanktionen und Unsicherheiten in die Rezession befördert”, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.

Auch mit Blick auf Deutschland zeigt sich ein zunehmend düsteres Bild. Die Erwartungen fielen für Europas größte Volkswirtschaft so schlecht aus wie seit der globalen Finanzkrise im Januar 2009 nicht mehr. “Neben dem Ukraine-Konflikt sind es vor allem die inflationären Begleitumstände und immer deutlicher zutage tretende Unwuchten in den Logistikbereichen, die Verbraucher und Unternehmen verunsichern”, sagte Hübner dazu.

Die Wirtschaftsweisen haben gerade erst ihre Wachstumsprognose für Deutschland drastisch heruntergeschraubt. Sie rechnen in diesem Jahr nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,8 Prozent, nachdem sie noch im November 2021 ein Plus von 4,6 Prozent vorhergesagt hatten. Für das kommende Jahr sagen sie nun ein Plus von 3,6 Prozent voraus.

Russland ist am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert. Der Westen hat darauf mit harten Sanktionen reagiert. Im Raum steht ein Lieferstopp für russisches Öl und Gas, was die deutsche Wirtschaft empfindlich treffen und auch die Inflationsrate weiter nach oben schrauben könnte. Diese hatte im März mit 7,3 Prozent den höchsten Stand seit 1981 erreicht.

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