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Anleger vor US-Inflation auf der Hut – Coba und Bayer heben ab

Von:
Reuters
Aktualisiert: May 12, 2021, 10:44 UTC

Frankfurt (Reuters) - Europas Anleger sind vor Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise nur mit angezogener Handbremse unterwegs.

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Der Dax kam am Mittwoch trotz einer Welle von teils deutlich besser als erwartet ausgefallenen Firmenbilanzen nur schwer vom Fleck und notierte am Mittag 0,2 Prozent höher bei 15.155 Punkten. Der EuroStoxx50 trat bei 3949 Punkten auf der Stelle.

Investoren spekulieren, dass steigende Rohstoffpreise und wachsender Inflationsdruck in den USA zu früheren Zinserhöhungen und höheren Anleiherenditen weltweit führen könnten. Analysten rechnen bei den Inflationsdaten am Nachmittag (MESZ) im Schnitt für April mit einer Teuerungsrate von 3,6 Prozent im Jahresvergleich. Im Vormonat hatte der Wert bei 2,6 Prozent gelegen. Steigt die Inflation stärker als von der US-Notenbank erwartet ist Experten zufolge fraglich, ob sie noch längere Zeit an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik festhalten kann.

Für die Aktienmärkte sei der Zinsanstieg ein giftiger Cocktail, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. “Die Verkaufsbereitschaft hat deutlich zugenommen.” Steigende Zinsen erhöhen unter anderem die Finanzierungskosten für die Unternehmen.

ANLEIHERENDITEN GEBEN NACH – KUPFER WEITER IM AUFWIND

An den Anleihemärkten gingen die Renditen nach dem jüngsten Anstieg zurück. Die Verzinsung der zehnjährigen Bundespapiere fiel um rund einen Basispunkt auf minus 0,17 Prozent, nachdem sie am Dienstag auf den höchsten Stand seit März vergangenen Jahres geklettert war. Die US-Treasuries rentierten mit 1,617 Prozent ebenfalls leicht unter ihrem Vortagesniveau. Analysten zufolge schichteten einige Anleger ihr Geld aus hoch bewerteten Aktiensegmenten um, was den Renditerückgang bei den Anleihen erkläre.

Am Markt für Industriemetalle blieben die Konjunkturoptimisten am Ruder. Kupfer verteuerte sich um bis zu 1,5 Prozent auf 10.620 Dollar je Tonne und blieb auf Tuchfühlung mit dem jüngsten Rekordhoch.

Der Ölpreis blieb unterstützt von der Hoffnung auf eine baldige Nachfrageerholung. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 68,99 Dollar je Fass. Die Internationale Energieagentur (IEA) verstärkte den Optimismus der Investoren mit ihrer jüngsten Markteinschätzung: “Das erwartete Angebotswachstum für den Rest des Jahres entspricht bei weitem nicht unserer Prognose für eine deutlich stärkere Nachfrage über das zweite Quartal hinaus.”

STARKER JAHRESAUFTAKT BEI BAYER UND COBA

Bei der Commerzbank bejubelten Anleger einen starken Jahresauftakt. Die Aktien schossen um 7,5 Prozent nach oben. Die zweitgrößte Privatbank Deutschlands kehrte überraschend in die schwarzen Zahlen zurück und blickt optimistischer nach vorne. Papiere von Bayer standen mit einem Kursplus von 3,9 Prozent an der Dax-Spitze. Vor allem dank des Agrargeschäftes habe der Umsatz im Quartal vier Prozent über den durchschnittlichen Analystenerwartungen gelegen, hieß es bei Credit Suisse. Obwohl die Jahresprognose nicht angehoben worden sei, sollten die Aktien von den starken Quartalszahlen profitieren, fassten die Analysten von JP Morgan zusammen.

Eine angehobene Prognose von Deutsche Telekom kam ebenfalls gut an. Die Aktien kletterten um 2,2 Prozent. Der Telekomkonzern habe zum Jahresstart Stärke bewiesen, urteilten die Analysten von Jefferies. Das stimme für die mittelfristigen Aussichten optimistisch.

In London stiegen die Aktien von Diageo mehr als drei Prozent. Der weltgrößte Spirituosenhersteller mit Marken wie Johnnie Walker oder Smirnoff rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem organischen Wachstum des Betriebsgewinns von mindestens 14 Prozent und kommt mit seinem Aktienrückkaufprogramm weiter voran.

 

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