So profitieren Sie von der Rekord-Inflation

Vom Euro profitieren wir alle. Das war das politische Versprechen bei seiner Einführung. Und tatsächlich ist es richtig toll, in ganz Europa mit nur einer Währung bezahlen zu können, ohne Kosten für den Geldwechsel zu haben. Doch auch von der aktuellen Rekord-Inflation des Euros kann jeder profitieren, der will. Hier wird gezeigt, wie das geht.

Mit Leerverkäufen von fallenden Werten profitieren

Vom Wertverlust einer Sache profitieren, etwa fallenden Aktien-Kursen, kann man, indem man diese Werte leer verkauft. Bei einem Leerverkauf werden Dinge verkauft, die einem gar nicht gehören. Ein Wert wird in der Erwartung seines fallenden Wertes ausgeliehen und dann sofort verkauft.

Später, wenn die vertraglich zugesicherte Leihzeit endet, wird der Wert zurück gekauft und an den Verleiher zurück gegeben. Kann der Wert wegen eines gefallenen Preises günstiger zurück gekauft werden als zu dem Zeitpunkt als er verkauft wurde, hat der Anleger Gewinn gemacht. So kann man auch mit fallenden Kursen Gewinne machen. So kann man auch von einem fallenden Wert des Euros profitieren.

Euro leer verkaufen und von seiner Entwertung profitieren

Was sich wie eine komplizierte Finanztransaktion anhört, kann jeder auch mit Euros machen. Das geht ganz einfach über Kredite. Hierzu haben nicht nur Superreiche, sondern auch Otto-Normal-Vebraucher Zugang. Ob staatliche geförderter KfW-Studienkredit ohne jedwede Sicherheiten oder Immobilienkredit mit nur wenig Eigenkapital.

Fast jeder hat die Möglichkeit, sich zu fast null Prozent Zinsen und damit im laufenden Betrieb nahezu kostenlos zu verschulden. Fast immer sind unter 1 Prozent Zinsen möglich. Zieht man davon die aktuelle Inflationsrate von rund 5 Prozent ab, zahlt man negative Realzinsen von minus vier Prozent. Man verdient daran, weil sich die Schuld entwertet.

Das heißt, man wird für’s Schuldenmachen bezahlt. Schulden werden so durch die stimulierende Zauberhand staatlicher Geldpolitik quasi vom passiven Finanzierungsposten zum aktiven Vermögenswert.

Bei einer kreditfinanzierten Investition in eine Immobilie mit 10 Prozent Eigenkapital kann ein Anleger sein Eigenkapital bei einer derzeitigen Preissteigerung von jährlich fast 10 Prozent beispielsweise binnen nur einem Jahr verdoppeln. So profitieren Anleger immens von der Inflation.

Doch Vorsicht: Wer falsch investiert, kann alles verlieren

Wer einen Studienkredit oder Konsumkredit aufnimmt, kann diesen statt mit Konsum zu verplempern auch in Gold oder Bitcoin investieren. Das sind wegen ihrer limitierten Menge Hartgeld-Varianten, die staatlichen beliebig vermehrbaren Währungen wie dem Euro als Konkurrenten direkt das Wasser abgraben.

Wer einen Immobilien-Kredit aufnimmt, kauft natürlich Immobilien. Ideal sind hier Zentrumlagen in Großstädten, die anders als der Euro streng limitiert sind und damit dauerhaft wertvoll bleiben oder sogar im Wert steigen. Aktien-Kredite gibt es standardisiert zum Kauf von Aktien.

Doch fallen Gold-Kurs oder Bitcoin-Kurs oder die Preise der erworbenen Immobilien oder Aktien, bringt selbst der billigste Kredit nichts. Denn muss der Kredit eines Tages nach Ende der Laufzeit zurück gezahlt werden und das getätigte Investment ist weniger Wert als die dafür aufgenommene Kreditsumme, wird ein Verlust realisiert. Kann der auslaufende Kredit nicht aus dem vorhandenen Vermögen bedient werden, geht der Kreditnehmer im Zweifel sogar Pleite. Er verliert alles.

Für die Geldentwertung gibt es eine Staatsgarantie

Zwar ist die Geldentwertung praktisch sicher. Denn auf den Staat ist Verlass. Schon die offiziell erklärte Ziel-Inflationsrate der Europäischen Zentralbank liegt bei 2 Prozent. Die Erhöhung auf 4 Prozent ist seitens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und vieler anderer hochrangiger Koryphäen staatlicher Geldpolitik schon seit über 10 Jahren  in Diskussion. Faktisch liegt die Inflationsrate derzeit sogar bei 5 Prozent.

Zudem brauchen verschuldete EU-Staaten dringenden billiges Geld für den Staatskonsum. Es gibt kaum Disziplin bei der Ausweitung der Geldmenge. Davon können private Investoren profitieren. Denn Staaten nehmen ebenfalls Kredite auf. Sie investieren das Geld jedoch nicht, sondern konsumieren es.

Damit sind sie auf billige Kredite noch stärker angewiesen. Darum werden sie das billige Geld über billige Kredite kaum abstellen. Denn höhere Zinsen bzw. knapperes Geld, würden zu ihrer Pleite und somit Selbstauslöschung führen.

Wer sich das zu Nutze macht, schwimmt sozusagen als Einäugiger unter den Blinden immer eine Nasenlänge vorneweg auf der Welle des billigen Geldes.

Auch beim Investieren auf Kredit ist Diversifikation das A und O

Doch trotzdem ist längst nicht gesagt, ob die Geldentwertung auch zum Preisanstieg der individuell durch den Investor ausgesuchten Investitionsobjekte führt. Darum sollten Investierende diversifizieren. Inflation, also Geldentwertung, bedeutet schließlich allgemeine Preissteigerung und nicht spezifische Preissteigerung.

Wer zum Beispiel einen Studienkredit oder Konsumkredit, für dessen Verwendung er sich nicht rechtfertigen muss, statt in den Konsum in eine Investition steckt, sollte nicht alles auf eine Karte setzen. Statt nur Bitcoin, kann es besser Bitcoin und Ether, dazu noch Gold und Silber sein.

Immobilien auf Kredit sollten nicht nach individuellen Wünschen, sondern nach allgemeiner Nachfrage gekauft werden. Eine Auswahl von Standard-Wohnungen in hoch frequentierten, stark und stetig nachgefragten Zentrumslagen und lieber mehrere kleine, statt eine große Immobilie machen Sinn.

Bei einem Aktien-Kredit sollte der Anleger nicht nur eine Aktie kaufen, sondern verschiedene Werte großer etablierter Firmen aus einem Index. Oder der Anleger setzt gleich auf einen Exchange Traded Fund (ETF), der einen Index abbildet.

Zudem sollten nicht nur illiquide Aktiva wie Immobilien, sondern auch jederzeit liquidierbare Aktiva Gold, Aktien oder Kryptowährungen stets zur Hand sein, um fällige Forderungen aus Krediten auch kurzfristig jederzeit bedienen zu können.

Fazit:

Wer auf Kredit investiert, sollte diversifizieren und nicht alles auf eine Karte setzen. Diversifiziert der Anleger jedoch und investiert auf Kredit, profitiert er von der allgemeinen Preissteigerung wie kein anderer. Denn auf der einen Seite entwertet sich seine Schuld, während auf der anderen Seite der Preis seines Vermögens steigt.

So können privaten Investoren vom Euro als billigem Geld profitieren. Bezahlt wird dieser Profit aus der Tasche derjenigen, die ihr Vermögen blind auf Sparbüchern oder mit Bargeld unter der Matratze durch die Geldentwertung verlieren, anstatt auf die Inflationsziele staatlicher Zentralbanken zu vertrauen.