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DAX auf 15.000 Punkte! Trotz oder gar wegen des Ukraine-Krieges?

Von:
Robert Schröder
Aktualisiert: May 3, 2022, 13:01 UTC

Beim DAX kommen derzeit viele negative Einflussfaktoren zusammen. Und dennoch hält sich der Index erstaunlich stabil. Wo liegen die nächsten Kursziele?

DAX Symbolbild

Es war ein holpriger Start in den Mai für den deutschen Leitindex DAX. Nachdem der Monat April in der Summe leichte Verluste in Höhe von 2,20 Prozent bzw. Minus 317 Punkte für den DAX einbrachte, sah es am 2. Mai kurz so aus, als wenn sich diese negative Tendenz im neuen Monat gleich fortsetzen würde.

DAX im Kursverlauf

DAX: Unsicherheiten wohin man auch schaut

Die derzeitige Gemengelage könnte kaum unübersichtlicher, unberechenbarer und damit unsicherer sein als in diesen Wochen. Angefangen in China, wo die Null-Covid-Strategie noch immer weiter restriktiv verfolgt wird, damit jedoch der globale Warenverkehr massiv gehemmt und Lieferketten unterbrochen werden.  

Dazu kommt der nicht enden wollende Krieg in der Ukraine, der jedoch zumindest an der Börsen mittlerweile kaum noch eine Rolle zu spielen scheint. Die möglichen Gas- und Ölembargos von Deutschland, der EU und anderen Ländern sind, wenn sie denn kommen sollten, keine große Überraschung mehr. Und auch eine wirtschaftliche Abkühlung bis hin zu einer Rezession käme nicht aus dem Nichts, sondern bahnt sich ja bereits mit den jüngsten negativen Daten aus den USA an.

Des Weiteren steht über allem das große Gespenst der Stagflation. Also die wirtschaftliche Stagnation gepaart mit einer hohen Inflation. Dieses Szenario wird hingegen überschattet mit einer drohenden Zinswende, die sich konkret bereits in den USA andeutet.

Charttechnischer Fahrplan wird weiter abgespult

Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass sich der DAX verhältnismäßig gut schlägt. Doch im Gegensatz zu mittlerweile überteuerten Immobilien, ist der deutsche Aktienmarkt weiterhin als preiswert zu bezeichnen. Und selbst ein Zinsanstieg auf 1 % in diesem Jahr würde wohl kaum jemanden darin hindern, in langfristig attraktive Aktien zu investieren.

Attraktiv ist derzeit auch die Charttechnik des DAX. In der letzten Einschätzung vom 8. April „DAX scheitert am Widerstand! Wo liegen jetzt die Kursziele?“ sah die Prognose einen weiteren Abriss auf ca. 14.000 Punkte 13.775 Punkte vor.

Am 27. April wurden es final im Tief sogar 13.566 Punkte. Die besagte Unterstützungslinie wurde in diesem Zusammenhang also leicht nach unten verlassen. Noch am gleichen Tag wurde sie jedoch zurückerobert, sodass hier ein klassischer Fehlausbruch vorliegt.

DAX mit charttechnischer Unterstützung

DAX könnte 15.000 Punkte im Sommer erreichen

Für den DAX sind das gute Nachrichten. Wer die aktuelle Gemengelage aktuell nicht ohne Weiteres unter einen Hut bekommt, schaut einfach auf den Chart. Immerhin dieser gewährt zumindest etwas Sicherheit und Ruhe.

Wie skizziert, hat der DAX jetzt die Chance auf einen erneuten Test der 15.000 Punkte Marke. Irgendwann im Laufe des Sommers könnte es damit soweit sein. Bedingung dafür ist allerdings, dass es keinen neuen Korrekturtiefs unterhalb von 13.566 gibt. Denn dann würde die besagte wichtige Unterstützungslinie ihre Bedeutung verlieren. Der DAX würde entsprechend weiter in Untiefen bzw. deutlich unter 13.000 abdriften.

Über den Autor

Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.

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