Werbung
Werbung

Ifo – Immer weniger deutsche Firmen wollen Preise erhöhen

Von:
Reuters
Aktualisiert: Apr 12, 2023, 07:01 UTC

Berlin (Reuters) - Deutlich weniger Firmen in Deutschland planen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen.

ARCHIV: Euro-Münzen im Wasser Mai 23, 2022.

Berlin (Reuters) – Deutlich weniger Firmen in Deutschland planen in den nächsten drei Monaten Preiserhöhungen.

“Die Unternehmen haben einen Großteil ihrer gestiegenen Kosten bereits an die Kunden weitergegeben, gleichzeitig hat die Nachfrage nachgelassen”, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zur monatlichen Umfrage des Münchner Instituts. “Damit dürfte die Inflation in den kommenden Monaten langsam zurückgehen.” Das Barometer für die Preiserwartungen in der Gesamtwirtschaft sank im März auf 27,2 Punkte, nach 29,2 Zählern im Februar. Das war bereits der sechste Rückgang in Folge.

Heikel bleibe die Lage aber im Einzelhandel. Dort sanken die Preiserwartungen laut Ifo nur von 50,9 auf 49 Punkte, bei Nahrungs- und Genussmitteln nur von 76,2 auf 64,5 Punkte. Bei Baumärkten sprangen sie sogar hoch, von 39,7 auf 55 Punkte, ähnlich wie bei Blumen, Pflanzen, Zoobedarf und bei Büchern. Auch bei den Spielwarenhändlern legten sie kräftig zu, von 65,8 auf 86,3 Punkte, ebenso im Bereich der Unterhaltungselektronik, von 55,8 auf 72,6 Punkte. Die Schreibwaren- und Papierhändler nahmen ihre Preiserwartungen hingegen von 85,7 auf 45,3 Punkte zurück. Die Dienstleister verstärkten ihre Preispläne von 31,7 auf 34,7 Punkte.

Seltener plant insbesondere die Industrie, ihre Preise zu erhöhen. Die Preiserwartungen fielen von 25,4 auf 17,6 Punkte. Im Papiergewerbe geht eine überwiegende Mehrheit der Unternehmen sogar von Preissenkungen aus (minus 69,3 Punkte), ebenso wie in der Chemie (minus 13 Punkte). Auch im Baugewerbe läuft die Preiswelle aus, hier fielen die Preiserwartungen von 17,1 auf 7,2 Punkte.

Die Inflation in Folge des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise belastet Firmen und Verbraucher. Verteuerte sich anfangs vor allem Heizen und Tanken, kosten inzwischen vor allem Lebensmittel deutlich mehr als zuvor.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Hans Seidenstücker – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Werbung