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Banken bleiben vorerst auf TUI-Aktien für 167 Mio Euro sitzen

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Apr 18, 2023, 07:18 UTC

München (Reuters) - Der Reisekonzern TUI hat nur knapp 91 Prozent seiner 1,8 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung bei alten und neuen Aktionären untergebracht.

ARCHIV: Das Logo des deutschen Reiseunternehmens TUI auf einem Reisebüro in Paris, Frankreich, 23. Juni 2020.

München (Reuters) – Der Reisekonzern TUI hat nur knapp 91 Prozent seiner 1,8 Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung bei alten und neuen Aktionären untergebracht.

Die sechs begleitenden Banken bleiben damit zunächst auf 30 Millionen TUI-Aktien sitzen, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Sie sollen nun an institutionelle Investoren verkauft werden, die Platzierung werde “unmittelbar” beginnen, hieß es in der Mitteilung. Zum Ausgabepreis von 5,55 Euro bei der Kapitalerhöhung wären sie knapp 167 Millionen Euro wert. An der Börse hatten TUI am Montag mit 6,21 Euro geschlossen.

Die Investmentbanken Barclays, Bank of America (BoFA), Citigroup, Commerzbank, Deutsche Bank und UniCredit hatten TUI den Erlös der milliardenschweren Kapitalerhöhung garantiert, mit der der Tourismuskonzern den letzten Schritt zur Rückzahlung der Staatshilfen aus der Corona-Krise geht. 298,9 Millionen der angebotenen 328,9 Millionen Aktien – also 90,9 Prozent – seien von TUI-Aktionären und Käufern der Bezugsrechte gekauft worden, erklärte das Unternehmen.

Es war schon die vierte Kapitalerhöhung nach der Rettung des Reisekonzerns. Als der Tourismus wegen der Corona-Beschränkungen im Frühjahr 2020 zusammenbrach, hatte der deutsche Staat TUI mit 4,3 Milliarden Euro gestützt, um eine Pleite zu verhindern: 1,3 Milliarden Euro davon waren Stille Einlagen und drei Milliarden Euro KfW-Kredite. Inzwischen hat sich das Reisegeschäft kräftig erholt. Dem Bund winkt aus der Rettungsaktion nach Berechnungen von Reuters ein Gewinn von mindestens 600 Millionen Euro.

TUI hatte den Aktionären für je drei Papiere acht neue zur Zeichnung angeboten. Der einstige Großaktionär und russische Oligarch Alexej Mordaschow, der sein Aktienpaket von 30,9 Prozent wegen der Russland-Sanktionen der EU an eine Firma von Marina Mordaschowa übertragen hatte, kann wegen der Sanktionen nicht mitziehen. Die Beteiligung wurde damit deutlich verwässert.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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