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DAX schüttelt Ukraine-Krieg ab! Wo liegen die nächsten Kursziele?

Von:
Robert Schröder
Aktualisiert: Mar 17, 2022, 19:54 UTC

Der DAX hat den Ukraine-Krieg fast abgehakt und kann seit Anfang März 2.000 Punkte zulegen. Wie weit könnte der deutsche Leitindex jetzt noch steigen?

DAX Symbolbild

In diesem Artikel:

Der Krieg in der Ukraine dauert mittlerweile schon drei Wochen. Unzählige Menschen flüchten in die Nachbarländer und nach Westeuropa. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine, Russland und der NATO gestalten sich noch immer eher zäh und unberechenbar. Dennoch hat der DAX den Konflikt bereits hinter sich gelassen. Wie kann das sein und wo liegen die nächsten Kursziele für Anleger?

Krieg ist grundsätzlich gut für die Börsen

Auch wenn es makaber und unmoralisch klingen mag. Krieg interessiert die Börsen bzw. den DAX mittel- und langfristig nicht. Kurzfristig gibt es zwar so gut wie immer eine Art Schock-Moment und die Kurse rauschen ab. In der Regel fängt sich der Aktienmarkt dann jedoch schnell wieder und geht zur Tagesordnung über.

Das gilt natürlich nur für halbwegs berechenbare Kriege, die auf ein Land beschränkt sind. Aktuell ist zum Beispiel nicht konkret absehbar, dass weitere Länder in den Konflikt mit hineingezogen werden. Auch das Horrorszenario eines dritten Weltkrieges mit Beteiligung von NATO-Staaten scheint den Börsianern derzeit zu abwegig.

Zudem gilt ein Krieg immer als Konjunkturmotor. Zunächst profitiert die Rüstungsindustrie. Und später, wenn wieder Frieden herrscht, muss das Land fast vollständig aufgebaut werden. Im Fall der Ukraine spricht man mittlerweile von Kriegsschäden in Höhe von mehr als 500 Mrd. US-Dollar. Straßen, Häuser, Fabriken und Infrastruktur müssen komplett erneuert werden. 

Die größten Aufträge dafür werden voraussichtlich in den Westen, also nach Deutschland, gehen. Am Ende werden deutsche Unternehmen massiv auf Wiederaufbau profitieren und entsprechende Umsätze und Gewinne machen. 

DAX Kursverlauf

DAX: Fast wieder auf Vorkriegsniveau

Diese Entwicklung scheint aktuell auch der DAX einzupreisen. Mit dem gestrigen Tages-Hoch bei 14.553 Punkten notierte der deutsche Leitindex nur 14.631 nur 0,53 Prozent unterhalb des Schlusskurses vom 23. Februar, also einen Tag vor Kriegsbeginn. Und auch der befürchtete Konjunktureinbruch in Deutschland dürfte sich voraussichtlich in Grenzen halten. 

Nach über 2.000 Punkten und einem Anstieg von fast 17 Prozent dürfte der DAX aus dem Gröbsten raus sein. Der scharfe Einbruch ab Anfang Januar ist sehr wahrscheinlich beendet. Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX aktuelle lediglich eine Bärenmarktrally zeigt, also nach einer Erholung wieder deutlich einbricht, ist derzeit zudem eher gering.

DAX mit Charttechnik

V-Erholung deutet Kursziel von mindestens 15.300 Punkte an

Die Erholung hat den Charakter einer V-förmigen Erholung. Ähnliches konnte man schon im Herbst 2020 und auch beim Corona-Crash im Frühjahr beobachten!

Und ähnlich wie bei den letzten großen Kurseinbrüchen deutet sich auch jetzt eine rasante Rallybewegung an. Von neuen Rekordhochs muss man hier zwangsweise noch nicht sprechen.

Aber ein Test der roten Widerstandszone zwischen ca. 14.820 und 15.300 könnte bereits zeitnah erfolgen. Im schlechtesten Fall wäre hier jedoch noch eine adäquate Gegenbewegung zwischengeschaltet, die sich jetzt allerdings noch nicht ableiten lässt.

Über den Autor

Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.

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