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Europäische Börsen nach Ostern im Plus – Inflation im Blick

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Apr 11, 2023, 13:17 UTC

Frankfurt (Reuters) - Europäische Anleger haben sich nach dem langen Oster-Wochenende weiter vorgewagt.

ARCHIV: Ein DAX-Logo ist auf dem Handelsparkett der Börse in Frankfurt abgebildet

Frankfurt (Reuters) – Europäische Anleger haben sich nach dem langen Oster-Wochenende weiter vorgewagt.

Der deutsche Leitindex Dax zog am Dienstag um 0,2 Prozent auf 15.628 Punkte an, sein europäisches Pendant EuroStoxx50 stieg um ein halbes Prozent auf 4329 Zähler. “Die Anleger scheinen an den Osterfeiertagen Kraft getankt zu haben und greifen heute beherzt zu”, sagte Marktstratege Christian Henke vom Handelshaus IG. Dabei spiele der US-Arbeitsmarktbericht vom Karfreitag keine große Rolle. Auch an der Wall Street, wo am Ostermontag gehandelt wurde, sei die Reaktion auf die Daten “recht gelassen” ausgefallen. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes pendelten am Dienstag ebenfalls um die Null-Marke.

Trotz Bankenbeben und Entlassungswelle im Silicon Valley kühlt der US-Arbeitsmarkt nur langsam ab. Im März kamen 236.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, nach 326.000 im Februar und 472.000 im Januar, wie die Regierung am Freitag in Washington mitgeteilt hatte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten 239.000 neue Stellen vorhergesagt. Die Daten dürften zwar eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Fed weiter nach hinten schieben, sagte Stratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Allerdings hätten die Zahlen die jüngsten Rezessionsängste nach einer Reihe enttäuschender Wirtschaftszahlen lindern können. “Aus Zinsangst wurde Konjunkturoptimismus.”

Schwacher dollar treibt goldpreis an – bitcoin gefragt

Im weiteren Wochenverlauf schauen die Anleger auf die Inflationszahlen für Deutschland und die USA. Marktteilnehmer erhoffen sich daraus weitere Hinweise auf die nächsten geldpolitischen Schritte der Fed. “Es ist und bleibt die Hoffnung der Anleger, dass die schwelenden Inflations- und Zinssorgen an Dynamik verlieren und der geldpolitische Gegenwind dies- und jenseits des Atlantiks weiter nachlassen könnte”, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research.

Die Spannung vor den am Mittwoch erwarteten Verbraucherpreisdaten von jenseits des Atlantiks setzte der US-Devise zu. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenbacks gegenüber anderen wichtigen Währungen misst, verlor 0,3 Prozent auf 102,19 Punkte. Im Gegenzug stieg der Goldpreis um ein halbes Prozent auf rund 2000 Dollar. Eine schwächere US-Devise macht in Dollar gehandelte Rohstoffe für Anleger in anderen Währungsräumen billiger und erhöht dadurch die Nachfrage.

Der Preis für die wichtigste Cyber-Devise, Bitcoin, stieg unterdessen um 3,5 Prozent auf 30.145 Dollar und erreichte damit den höchsten Stand seit Anfang Juni vergangenen Jahres.

VERFEHLTE PROGNOSE SETZT ADTRAN-PAPIEREN IN FRANKFURT ZU

Bei den Einzelwerten setzten verfehlte Quartalsziele des US-Glasfaser-Spezialisten Adtran die in Frankfurt gelisteten Aktien des Unternehmens unter Druck. Die im Nebenwerteindex MDax gelisteten Titel verloren rund 20 Prozent auf ein Rekordtief von 11,14 Euro.

In London stützte die Ankündigung einer neuen Partnerschaft die Aktie des Rohstoffkonzerns Glencore. Die Wertpapiere stiegen um 2,4 Prozent auf 468,30 Pence. Das Unternehmen wird mit dem Abfallwirtschaftsdienstleister FCC Ambito und dem spanischen Energieunternehmen Iberdrola zusammenarbeiten, um in Spanien und Portugal Recyclingdienstleistungen für Lithium-Ionen-Batterien in großem Umfang anzubieten.

In den USA will die Technologiebörse Nasdaq Virgin Orbit aus dem Handel nehmen. Die Titel des Raumfahrtunternehmens fielen vorbörslich um rund 28 Prozent auf zwölf Cent. Die Aktien und Optionsscheine sollen laut der Nasdaq ab dem 13. April vom Handel ausgesetzt werden. Grund ist unter anderem das Ausbleiben der Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr. Virgin Orbit will gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Anfang April hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet.

(Bericht von Zuzanna Szymanska und Nette Nöstlinger, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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