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Der RoboMarkets Wochenrück- und Ausblick – DAX auf Allzeithoch – Restriktive Notenbanken können Rally nicht stoppen

Von:
Juergen Molnar
Veröffentlicht: Jun 16, 2023, 13:27 UTC

Wenn weder die US-Notenbank Fed noch die Europäische Zentralbank mit der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen es schaffen, dem Aktienmarkt einen Dämpfer zu verpassen, stellt sich unweigerlich die Frage, was die aktuelle Rally denn dann stoppen kann.

Germany, FX Empire

In diesem Artikel:

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarkets

16. Juni 2023

Befand sich die Wall Street in den ersten Monaten des Jahres noch im Dornröschenschlaf, scheint der in dieser Zeit davoneilende DAX nun zunächst warten zu wollen, bis die Indizes in New York wieder aufgeholt haben.

Im DAX droht ein Doppeltop

Das geduldige Warten des deutschen Leitindex auf Rekordniveau birgt aber auch das Risiko, dass irgendwo über 16.300 Punkten irgendwann der Deckel drauf gemacht wird und es von diesem Doppeltop zunächst wieder nach unten geht. Für einen solchen Wendepunkt haben in der Vergangenheit gern mal die großen Verfallstage am Terminmarkt gesorgt, von denen am Freitag der Juni-Termin anstand. Vor allem bei der Rally in New York stellt sich die Frage, wie stark diese von den Akteuren getrieben wurde, die ihre Short-Positionen auflösen mussten, als die Kurse immer weiter stiegen und ihre Verluste immer größer wurden.

Die Alternative Rentenmarkt lockt

Es könnte also gut sein, dass es nach dem langen Wochenende in New York erst einmal abwärts mit den Kursen geht, auch weil wie oben beschrieben vor allem das geldpolitische Umfeld noch kein wirklich attraktives Umfeld für langfristig orientierte Aktienkäufer darstellt. Denn es darf nicht vergessen werden, dass am Anleihemarkt aktuell Renditen locken, die eben nicht mehr weit unter der Inflationsrate liegen und so das Kapital so aufgezehrt wird. Die attraktive Alternative Rentenmarkt dürfte von vielen Investoren genau dann angesteuert werden, wenn die in den vergangenen Monaten erzielten Gewinne am Aktienmarkt anfangen zu bröckeln.

Anleger sind gierig und Profis fast voll investiert

Der „Fear and Greed“-Index des Nachrichtensenders CNN steht mittlerweile auf „Extremer Gier“ bei 78 von möglichen 100 Punkten. Die Luft am Aktienmarkt könnte also sehr viel dünner sein als es die derzeitige Stimmung vermuten lässt. Ein weiter Anhaltspunkt dafür, dass die Party bald vorbei sein könnte, zeigt sich im Investitionsgrad der großen Investoren. US-Fondsmanager haben ihre Investitionen in den vergangenen Wochen deutlich hochgefahren. Die Quote ist von 54 auf 90 Prozent gestiegen. Die Profis sind also fast vollständig investiert, was unweigerlich die Frage aufwirft, wer noch kaufen kann und wird. Die Investitionsquoten sind damit aktuell so hoch wie zuletzt beim Beginn des Ukraine-Krieges.

Die Tesla-Aktie steigt und steigt

Einen Run hat derzeit auch die Tesla Aktie. Der Blick auf den Chart ist mehr als beeindruckend und zeigt ein Plus von 130 Prozent seit Januar. Der Kurs nähert sich damit auch rasant den Höchstkursen, dennoch ist Vorsicht geboten. Denn vor einem Jahr war die wirtschaftliche Ausgangslage des Unternehmens deutlich besser. Dieses Jahr musste Tesla bereits mehrfach die Preise für seine Autos deutlich senken, um am Markt attraktiv zu bleiben. Eine Geschäftspraxis, die an der Börse nur selten mit steigenden Kursen honoriert wird.

Verkürzte Handelswoche in New York

In den USA ist am Montag mal wieder Feiertag und die Börsen bleiben geschlossen. Während der DAX also zunächst ohne seinen großen Leitwolf Wall Street in die kommende Woche starten muss, könnten in New York am Dienstag nach dem dreifachen Verfallstag die Karten neu gemischt werden. Auch weil sonst der Terminkalender bis auf die Zinsentscheidung der Bank of England eher spärlich gefüllt ist, bleibt den Anlegern also genug Zeit und Raum, die geldpolitischen Entscheidungen aus der abgelaufenen Woche zu verarbeiten und Schlüsse daraus für ihre Positionierung zu ziehen.

DAX – aktuelle Unterstützungen und Widerstände

Unterstützungen: 16.200/16.150 + 16.050/16.000 + 15.900/15.850

Widerstände: 16.300/16.350 + 16.500/16.550 + 16.650/16.700

Dieser Artikel stammt von RoboMarkets.

Über den Autor

Juergen Molnarcontributor

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