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Denkt die italienische Regierung darüber nach, die Goldreseren anzufassen?

Von:
Carlo Alberto De Casa
Aktualisiert: Feb 28, 2019, 12:48 UTC

Die populistische italienische Regierung schielt auf eine umstrittene Einkommensquelle, um die Kosten der Ausgabenflut zu decken: den Goldschatz der Bank von Italien (Bankitalia).

Gold

Die Koalition von Lega und 5 Stelle erwirkt zügig so kostenintensive Reformen wie das ‘Bürgereinkommen’ und ein neues Rentensystem, was vielen Menschen erlauben wird, früher als zuvor in Rente zu.

Und da Italien bereits eines der am höchsten verschuldeten Länder in der Welt ist, stellt sich die Frage: wo wird das Geld dafür herkommen?

Während eine Steuererhöhung die offensichtliche Antwort wäre, ist dies womöglich eine unbeliebte Option in einem Land, das bereits mit einem der erdrückendsten Steuerregime gestraft ist.

Also scheint die populistische Regierung einen Angriff auf den Schatz der Bankitalia zu erwägen. Italien hat die drittgrößten Goldreserven der Welt, nur nach den USA und Deutschland.

Die italienische Zeitung La Stampa berichtete, dass die Regierung die Option in Betracht zieht, einen Teil seines mit $100 Milliarden Dollar bewerteten Goldes, welches hauptsächlich in Barren und Münzen gehalten ist, zu verkaufen. Diese Reserven, die sich auf 2.451,8 metrische Tonnen Gold belaufen, blieben in den letzten 20 Jahren unberührt.

Wenn sich die Regierung jedoch dazu entschließen sollte, Gold zu verkaufen, wird sie auf mehrere steile Hürden stoßen.

In der Goldvereinbarung der Zentralbank festgehaltene Regeln erlauben dieses Jahr nur einen möglichen Verkauf ab dem letzten Quartal dieses Jahres, gerade genug Zeit für den nächsten italienischen Haushalt im Oktober 2019.

Aber die Regierung muss auch einen rechtlichen Rahmen schaffen, um dies zu tun, was sie dazu zwingt, festzustellen, wer der rechtliche Eigentümer des Goldes ist: ist es die Bankitalia oder das italienische Volk? Dies ist ein Graubereich im des italienischen Recht, was u ersten Schwierigkeiten führen könnte.

Die Regierung benötigte auch ein wenig Unterstützung der Führung der Bankitalia und möglicherweise auch von der EZB, welche, unter dem EZB Statut und mehrerer europäischer Verträge, einem solchen Verkauf entgegensteht.

Nicht zuletzt würde ein Verkauf auch die Finanzmärkte beunruhigen.

Die Händler würden  dies sicherlich als ein Zeichen von Schwäche interpretieren, das eindeutig die kontroverse Richtung bestätigen würde, die diese Regierung beabsichtigt, einzuschlagen. Wir würden höchstwahrscheinlich auch eine Negativreaktion im Anleihemarkt sehen,, wo die italienische 10-jährige BTP Anleihe unter Druck geraten würde.

Italiens Gold in Bankitalias Hand ist ein starker sicherer Hafen für das Land, das das Land (und zum Teil auch die EU) vor Spekulationsattacken schützt.

Aber sein Verkauf würde von vielen als unberechtigte politische Einmischung in die Unabhängigkeit der Zentralbank gesehen werden, welche, wenn wir den ehemaligen Vorsitzenden der Bankitalia, Salvatore Rossi 2013 zitieren, die „Fähigkeit haben sollte, als letzter Garanten der heimischen Finanzstabilität“ zu agieren“.

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