Werbung
Werbung

Goldpreis nach der FED-Sitzung: Droht jetzt ein Crash?

Von:
Robert Schröder
Veröffentlicht: Jan 28, 2022, 21:57 UTC

Die zurückliegende Handelswoche war beim Goldpreis mit 2,8 Prozent die schlechteste seit Mitte November 2021. Droht jetzt ein Crash?

Goldpreis nach der FED-Sitzung: Droht jetzt ein Crash?

In diesem Artikel:

Während die Aktienmärkte seit Jahresbeginn in den Keller rauschen, konnte der Goldpreis leicht zulegen und sich zeitweise wieder über der Marke von 1.800 USD stabilisieren. Doch nach der jüngsten Sitzung der US-Notenbank FED geht der Kurs wieder in den Rückwärtsgang über. Die zurückliegende Handelswoche war mit 2,8 Prozent die schlechteste seit Mitte November 2021. Die Frage aller Frage für Gold-Trader lautet jetzt: War das nur eine Korrektur oder droht dem Goldpreis ein Abdriften in weitaus tiefere Gefilde?

Gold Kursverlauf

Im laufenden Börsenjahr gehören Goldanleger nicht (mehr) zu den Gewinnern. Der Verlust von 2,2 Prozent liegt nur unwesentlich unter dem des DAX und des Dow Jones, die 3,5 und 4,7 Prozent nachgeben. Besonders nach der letzten FED-Sitzung am 26. Januar gingen sowohl die Aktienmärkte als auch Gold deutlich in die Knie. Die Ankündigung den Leitzins bereits im März erhöhen zu wollen, sorgte für eine kleinere Panikattacke. Auch die Gerüchte, dass diesem wohl noch weitere vier Zinsschritte alleine in diesem Jahr folgen sollen, wirkte wie ein KO-Schlag. Sowohl für Aktien als auch für Gold.

Gold scheitert an Kreuzwiderstand

Im Tages-Chart ist die aktuelle charttechnische Situation gut erkennbar. Seit dem Sommer 2020 sehen wir keinen eindeutigen Trend. Per Tendenz läuft Gold in volatilen Wellen seitwärts. In diesem Zusammenhang ist auffällig, dass die Ausschläge in beide Richtungen immer kürzer und kleiner werden. Zudem scheint sich eine Art zusammenlaufendes Dreieck zu bilden. Die grüne Unterstützungslinie bei etwa 1.680 USD und die rote Widerstandslinie bei 1.854 USD rahmen dieses Dreieck entsprechend ein. 

Gold mit Charttechnik

Am 25. Januar war Gold hier direkt gescheitert. Und nicht nur dort! Auch der steigende Keil, der sich Anfang Dezember gebildet hat, hat den Kursanstieg gebremst. An dessen oberer Linie kam Gold auch nicht vorbei. In dieser Summe verläuft bzw. verlief am Jahreshoch 1.854 USD also ein Kreuzwiderstand, an dem die Bullen offenbar krachend gescheitert sind.

Kursziel von 1.700 bis 1.680 USD fast unausweichlich

Der Goldpreis wird sich nach diesem negativen Pullback jetzt wohl oder übel nach unten orientieren (müssen). Wie im Chart skizziert, sollten sich Gold-Trader in den nächsten Wochen auf fallende Kurse bis mindestens 1.700 USD einstellen. Auch ein direkter Test der eingangs erwähnten unteren Dreieckslinie, bei ca. 1.680 USD verlaufende, ist äußerst wahrscheinlich. Dort besteht dann die Chance, einer erneuten Kursstabilisierung, die anschließend im besten Fall mit in einen erneuten Test der 1.800er-Marke mündet. 

Fazit: Ein Crash am Goldmarkt ist zum jetzigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich. Dazu passt die bisher gesehene Kursstruktur nicht. Das besagte Dreieck ist in der Regel eine Form der Konsolidierung im Aufwärtstrend. Entsprechend dazu sollten Anleger eher die Long-Seite bevorzugen. Jedenfalls so lange, solange Gold nicht aus dem Dreieck nach unten ausbricht …

Über den Autor

Robert Schröder beschäftigt sich seit 2004 professionell mit den Aktien- und Finanzmärkten. Neben der klassischen Charttechnik, die er aus dem Effeff beherrscht, hat er sich auf die Elliott-Wellen spezialisiert.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Werbung