EURUSD-Währungspaar fällt auf Sechs-Monate-Tief, da sich die deutsch-italienische Renditespanne ausweitet

Das EUR/USD-Währungspaar fiel am Montag auf 1,1607 – der niedrigste Wert seit November 2017, als der Renditeabstand zwischen Italien und Deutschland auf ein 5,5-Jahreshoch von 232 Basispunkten gestiegen war. Die Anleger verkauften ihre italienische Anleihen auf und drängten somit die 10-jährige Benchmarkrendite um ganze 22 Basispunkte nach oben, da sie befürchteten, dass Neuwahlen den italienischen euroskeptischen Parteien ein stärkeres Mandat verleihen wird. Die EU-skeptische Koalitionsregierung des Landes ist am Wochenende zusammengebrochen und die Neuwahlen werden in weiten Teilen als Abstimmung über die EU-Mitgliedschaft angesehen. Die Gemeinschaftswährung könnte heute weiter an Wert verlieren, wenn sich der italienisch-deutsche Renditespread weiterhin negativ entwickelt.

EURUSD unter Druck

Momentan scheint die Dynamik des Währungspaares kurzfristig einem Abwärtstrend zu entsprechen. Der Rückgang des Euro könnte auch als Folge des starken Dollars aufgrund globaler Wachstumsängsten und der Währungskrisen in der Türkei und in Argentinien gesehen werden. In der kommenden Woche könnten diese Faktoren für die weitere Entwicklung der Währung entscheidend sein. Der Euro muss sich seiner Kursentwicklung stellen, die auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten gegenüber dem US-Dollar gefallen ist. Der seit Jahrzehnten anhaltende Abwärtstrend hatte sich im Mai wieder beschleunigt, wir konnten den stärksten monatlichen Rückgang seit November 2015 beobachten.

Die Verkäufer fühlen sich nun bereit, den Bereich 1,1442 – 1,16 in Frage zu stellen. Dieser stellte in dem Zeitraum von Anfang März 2015 bis Mitte Juli 2017 eine Widerstandsschwelle dar, wird aber nun als Unterstützungsregion angesehen. Falls diese Barriere durchbrochen wird, stände die Tür zu einer längerfristigen Abwärtsbewegung wieder offen. Wenn man den Tages-Chart in der Nähe der 1.1713-32-Zone, die durch eine fallende Trendlinie ab Mitte April verstärkt wird, wieder nahe an die Unterstützungslinie bringt, wird der Wendepunkt bei 1,1827 erneut sichtbar.

Der Wirtschaftskalender für die Woche besteht vor allem aus den Inflationsdaten der Eurozone, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden, während in den USA der Schwerpunkt vor allem auf den Arbeitsmarktdaten liegt. Das Währungspaar wird derzeit um die 1,16 bei 1,1628 gehandelt. Man geht davon aus, dass sich während der asiatischen Handelszeiten daran auch nicht viel ändern sollte. Die erwartete Unterstützungs- und Widerstandsspanne für das Paar liegt bei 1,1605 / 1,1580 / 1,550 und 1,1645 / 1,1685 / 1,1720.