Der EUR/USD-Währungspaar ist wieder unter die 1,20 gefallen, da der Dollar auf breiter Front mit einer Reihe bärischer Schlagzeilen aufzuwarten hat. Derzeit notiert das Paar bei 1,1916 und ist seit dem gestrigen amerikanischen Handelstag um 0,26% gefallen. Während der US-Dollar weiterhin fest notiert, hat seine Stärke nicht zugenommen, und es gab keine wichtigen Nachrichten, die den Dollar hätten „ankurbeln“ können. Der Wertverlust des Euros ist maßgeblich auf die gemischten Kommentare zweier EZB-Vorstandsmitglieder zurückzuführen. Zu Beginn der EU-Sitzung wurde der Euro durch restriktive Äußerungen von Villeroy von der EZB gestützt, der erwähnte, dass das Ende der Nettoinventarkäufe durch die EZB näher rückt und sich eine Erhöhung des Einlagenzinssatzes der EZB zumindest einige Quartale lang, aber nicht Jahre lang hinziehen würde. Zudem stände dieser Schritt möglicherweise in naher Zukunft an.
EUR/USD-Währungspaar erholt sich und stürzt dann ab
Innerhalb weniger Stunden nach der Rede von Villeroy führte hingegen das EZB-Vorstandsmitglied Coeur an, dass die überschüssige Liquidität, welche die Europäische Zentralbank mit ihren Anleihekäufen geschaffen hat, geldpolitisch durch eine Veränderung der Zinssätze beeinträchtigt werden könnte. Daher wolle die EZB die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum auf ihrem derzeitigen Niveau belassen. Dies gab dem US-Dollar Schwung, was dazu führte, dass das Paar in den Zustand seines rückläufigen Abwärtstrends zurückkehrte, der sich nach drei Wochen Aufwärtsbewegung angekündigt hatte. Der Euro steht ebenfalls unter Druck, da die italienischen politischen Saga des Populismus scheinbar nie enden wird. Das italienische, populistische Parteienduo aus Lega Nord und 5 Sterne haben ein Regierungsprogramm des „Wandels“ vorgelegt, welches eine Pauschalbesteuerung von nur 15% beinhaltet, ein garantiertes Armeneinkommen, ein niedrigeres Rentenalter sowie eine schnellere Ausweisungsmöglichkeit für illegale Einwanderer. Man erwartet, dass am Montag der italienische Präsident grünes Licht für eine Regierungsbildung geben wird.