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WTO – Welthandel über Vorkrisenniveau – Risiko Pandemie bleibt

Von:
Reuters
Aktualisiert: Oct 4, 2021, 17:17 UTC

Genf/Berlin (Reuters) - Der globale Warenaustausch liegt der Welthandelsorganisation WTO zufolge wieder über dem vor Ausbruch der Corona-Pandemie erreichten Niveau.

Das Logo der Welthandelsorganisation (WTO) vor ihrem Hauptsitz in

Er wachse in diesem Jahr um 10,8 Prozent, sagte die 164 Mitgliedsländer zählende WTO am Montag in Genf voraus. Im März war sie nur von 8,0 Prozent ausgegangen. Die asiatischen Exporte werden demnach um fast 15 Prozent höher ausfallen als 2019. Auch die Ausfuhren Europas und Nordamerikas hätten sich erholt, während Afrika und der Nahe Osten noch unter dem Vorkrisenniveau bleiben dürften. Für 2022 wurde die Prognose für das Wachstum des Welthandels von 4,0 auf 4,7 Prozent angehoben. Im vergangenen Jahr war er nach dem Ausbruch der Pandemie um 5,3 Prozent eingebrochen.

Engpässe bei wichtigen Produkten wie Mikrochips und Staus in großen Handelshäfen könnten allerdings die Lieferketten belasten und den Warenaustausch dämpfen. Die größten Risiken gehen der Organisation zufolge allerdings von der Pandemie aus. “Der ungleiche Zugang zu Impfstoffen verschärft die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Regionen”, warnte WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala vor Rückschlägen. “Je länger die Ungleichheit beim Zugang zu Impfstoffen anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch gefährlichere Covid-19-Varianten auftauchen und die bisherigen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Fortschritte wieder zunichte machen.”

Auch die deutschen Exporteure haben sich vom Corona-Einbruch erholt. Von Januar bis Juli wuchsen ihre Ausfuhren um gut 16 Prozent auf 788 Milliarden Euro. Allerdings sind auch hier die Risiken gestiegen. “Engpässe bei wichtigen Vorprodukten und Rohstoffen sowie die temporären Schließungen chinesischer Häfen bringen das Uhrwerk der internationalen Lieferketten derzeit aus dem Takt, auch wenn die Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen Produkten grundsätzlich hoch ist”, sagte kürzlich der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. Einer DIHK-Umfrage zufolge können 42 Prozent der deutschen Unternehmen bestehende Aufträge nicht abarbeiten. 26 Prozent müssen ihre Produktion drosseln oder gar stoppen. “Die Unsicherheiten im internationalen Handel bleiben mindestens bis Jahresende groß”, erwartet DIHK-Experte Treier.

 

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