Werbung
Werbung

UniCredit will Milliarden an Aktionäre ausschütten

Von:
Reuters
Aktualisiert: Jan 28, 2022, 14:07 UTC

Mailand (Reuters) - Kosten im Zusammenhang mit der geplanten Restrukturierung haben der italienischen Bank Unicredit im vierten Quartal einen Verlust eingebrockt. Das Minus belief sich von Oktober bis Dezember auf 1,44 Milliarden Euro, wie Unicredit am Freitag mitteilte. Von der Bank befragte Analysten und Analystinnen hatten mit einem Verlust von 1,15 Millionen Euro gerechnet.

ARCHIV: UniCredit-Logo in Mailand, 18. August 2014. REUTERS/Stefano Rellandini

Mailand (Reuters) -Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr verspricht der neue Unicredit-Chef Andrea Orcel seinen Aktionären einen wahren Geldregen. Für 2021 werde die italienische Großbank 3,75 Milliarden Euro an die Aktionäre ausschütten, 1,17 Milliarden als Dividende und 2,58 Milliarden über ein Aktienrückkaufprogramm, kündigte Orcel am Freitag bei der Präsentation der Bilanz an. “Das exzellente Abschneiden 2021 ist das Ergebnis der entschlossenen Schritte, die wir im Jahr vorgenommen haben”, erklärte der Bankenchef, der die Muttergesellschaft der deutschen HypoVereinsbank seit April leitet und auf mehr Erträge trimmen will. 2021 erzielte Unicredit einen Nettogewinn von 3,9 Milliarden Euro – eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr.

An der Mailänder Börse kamen die Ankündigungen zunächst gut an. Die Aktie gewann zweitweise zwei Prozent, bevor sie am Nachmittag leicht im Minus notierte. In den Ergebnissen sei bereits die neue Konzernstrategie zu erkennen, kommentierten die Analysten der US-Bank Citigroup. Orcel, früher Investmentbanker, will Unicredit mit Kostensenkungen profitabler machen. Die Erträge der Bank sollen vor allem durch Gebühreneinnahmen jährlich um zwei Prozent, der Nettogewinn um durchschnittlich zehn Prozent steigen. In den nächsten drei Jahren sollen mindestens 16 Milliarden an die Anteilseigner fließen, hatte die Bank bereits im Dezember in Aussicht gestellt.

Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Finanzkonzern Erträge von 17,95 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2020. Orcel bestätigte, dass UniCredit kein Interesse mehr habe an einer Übernahme der russischen Otkritie Bank. Wegen der politischen Lage habe sich der Finanzkonzern zurückgezogen. UniCredit will aber weiterhin Übernahmegelegenheiten prüfen. Transaktionen, die es der Bank erschwerten, in den nächsten Jahren Kapital an die Aktionäre auszuschütten, seien aber ausgeschlossen, sagte Orcel. “Wenn ich etwas verspreche, dann halte ich das.”

NEUE KOOPERATION MIT ALLIANZ

Ein Wermutstropfen bei dem Zahlenwerk war jedoch, dass unter anderem Restrukturierungskosten der Bank im vierten Quartal rote Zahlen einbrockten. Der Verlust belief sich von Oktober bis Dezember auf 1,44 Milliarden Euro. Von der Bank befragte Analysten und Analystinnen hatten mit einem Minus von 1,15 Millionen Euro gerechnet.

Unicredit kündigte außerdem eine Verlängerung der Kooperation mit dem Versicherungskonzern Allianz an. Danach kann die Allianz auch künftig Lebens- und Sachversicherungen über das UniCredit-Netz und deren deutscher Tochter HypoVereinsbank vertreiben. Orcel hofft im Gegenzug, künftig verstärkt Bankprodukte an Allianz-Kunden zu verkaufen. Die neue Vereinbarung könne Vorbild für andere Vertriebspartnerschaften sein, merkte er an.

(Reporterin: Valentina Za, geschrieben von Frank Siebelt, Myria MildenbergerRedigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Werbung