Werbung
Werbung

Erzeugerpreise im Euroraum steigen weniger rasant – Inflationsdruck ebbt ab

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Dec 2, 2022, 10:51 UTC

Berlin/Brüssel (Reuters) - Die Erzeugerpreise im Euroraum steigen nicht mehr so extrem und signalisieren damit ein Abflauen des hohen Inflationsdrucks.

ARCHIV: Figuren vor einer Aktiengrafik und dem Wort "Inflation"

Berlin/Brüssel (Reuters) – Die Erzeugerpreise im Euroraum steigen nicht mehr so extrem und signalisieren damit ein Abflauen des hohen Inflationsdrucks.

Die Produzentenpreise in der Industrie erhöhten sich im Oktober um 30,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 31,5 Prozent gerechnet. Im September lag das Plus noch bei 41,9 Prozent.

Im Energiebereich gab es im Oktober eine Verteuerung im Vergleich zum Vorjahresmonat von 65,8 Prozent, nach einem Plus von 108,0 Prozent im September. Klammert man den Energiebereich aus, zogen die Erzeugerpreise in der Industrie nur um 14,0 Prozent an. Im September lag dieser Wert bei 14,5 Prozent. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben.

Die Inflation im Euroraum war im November erstmals seit Mitte 2021 gesunken – und zwar auf 10,0 von 10,6 Prozent im Oktober. Die leichte Abschwächung vom bisherigen Rekordniveau dürfte denjenigen Währungshütern in der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente liefern, die einen weiteren hohen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte auf der kommenden Zinssitzung ablehnen. Der Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten und der aktuell am Finanzmarkt als der maßgebliche Zinssatz gilt, liegt aktuell bei 1,50 Prozent. Die nächste Zinssitzung steht am 15. Dezember an. Volkswirte rechnen einer Reuters-Umfrage zufolge mehrheitlich mit einer nicht mehr ganz so starken Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Rene Wagner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

Über den Autor

Reuterscontributor

Reuters, die Nachrichten- und Medienabteilung von Thomson Reuters, ist der weltweit größte internationale Multimedia-Nachrichtenanbieter, welche täglich mehr als eine Milliarde Menschen erreicht. Reuters bietet zuverlässige Geschäfts-, Finanz-, nationale und internationale Nachrichten über Thomson Reuters-Desktops, der weltweiten Medienorganisationen, sowie direkt an Verbraucher auf Reuters.com und über Reuters TV.

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?

Werbung