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Condor-Eigner Attestor gründet neuen Ferienflieger

Von:
Reuters
Veröffentlicht: Dec 9, 2022, 16:07 UTC

Frankfurt (Reuters) - Der Condor-Eigentümer Attestor bringt im Sommer 2023 eine neue Airline namens Marabu an den Start.

ARCHIV: Das Verkehrsflugzeug Airbus A380 hebt im Südwesten Frankreichs ab

Frankfurt (Reuters) – Der Condor-Eigentümer Attestor bringt im Sommer 2023 eine neue Airline namens Marabu an den Start.

Die Fluggesellschaft werde mit sechs Airbus-A320-Flugzeugen von Hamburg und München über 20 Ziele rund um das Mittelmeer anbieten, teilte der Vermögensverwalter am Freitag mit. Zu Beginn werden demnach drei Maschinen und Personal der estnischen Airline Nordica Flüge für Marabu betreiben. Im Lauf des Sommers soll die Airline eigene Flugzeuge einsetzen. Zur Höhe der Investition machte Attestor keine Angaben. Die große Airline-Schwester Condor übernehme exklusiv den Vertrieb von Flügen, die ab 14. Dezember buchbar sind. Von Condor kommt auch der Chef von Marabu, Paul Schwaiger. Er war bis September Vertriebschef der Lufthansa-Konkurrentin.

“Marabu startet genau zum richtigen Zeitpunkt”, erklärte Schwaiger. Die Reise- und Flugbranche sei wieder im Auftrieb, das wolle Marabu für sein Angebot nutzen. Die Pilotenvereinigung Cockpit sieht die Neugründung kritisch. Der Flugbetrieb sei in Estland registriert, was Attestor bestätigte. Der VC zufolge hat die Baltenrepublik niedrigere Arbeitsstandards als Deutschland. Solche Konstruktionen seien geeignet, um Druck auf Tarif- und Arbeitsbedingungen auszuüben, erklärte VC-Präsident Stefan Herth, der selbst Flugkapitän bei Condor ist. “Es darf nicht passieren, dass durch Konkurrenz im eigenen Haus die Arbeitsbedingungen untergraben werden.”

Attestor hatte im vergangenen Jahr eine Mehrheit von 51 Prozent an Condor übernommen und damit mitten in der Corona-Krise die von der Pleite ihres früheren Mutterkonzerns Thomas Cook angeschlagene Airline stabilisiert. Mit dem sechs Milliarden Euro schweren Vermögensverwalter als Investor im Hintergrund ist Condor jetzt dabei, die Flotte nach und nach zu modernisieren. Weil damit hoher Aufwand verbunden ist, etwa zum Training des Personals auf neuem Fluggerät, hat die Airline derzeit rein organisatorisch keine Kapazitäten für Wachstum.

(Bericht von Ilona Wissenbach; redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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